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ARD-Film bestätigt: 12jähriger Mohammed al-Dura nicht von Israelis erschossen

BERLIN / JERUSALEM (inn) – Zu Beginn der sogenannten Intifada gingen die Bilder von dem zwölfjährigen Mohammed al-Dura um die Welt: Der Palästinenserjunge starb bei einem Schußwechsel zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern in den Armen seines Vaters. Tatort war die Netzarim-Kreuzung im Gazastreifen, ein palästinensischer Kameramann zeichnete den Tod des Jungen für das französische Fernsehen auf.

Das Bild vom 30. September 2000 ging um die Welt: ein kleiner Junge in den Armen seines Vaters mitten in einem Kugelhagel, hinter einer Tonne Schutz suchend – vergeblich, der Junge stirbt vor laufender Kamera. Vater und Sohn waren in einen Schußwechsel zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten geraten. Sein Tod macht den Jungen zum Märtyrer. Die Filmszene wird zur dramatischen Anklage gegen Israel.

Ein Film von Esther Shapira, Autorin des Hessischen Rundfunks, belegt jetzt: Der Palästinenserjungen wurde nicht von israelischen Soldaten erschossen, wie es alle Welt glaubte. Die Wahrheit ist: Mohammed al-Dura starb durch Kugeln palästinensischer Heckenschützen, dafür sprechen nahezu alle Indizien, die Esther Shapira gesammelt hat.

Die Reportage untersucht die spektakulären Bilder und stellt in Frage, was zunächst völlig eindeutig scheint. Waren es wirklich israelische Soldaten, die die tödlichen Kugeln abfeuerten? War es ein Unfall? War es Mord? Wer erschoß Mohammed al-Dura? Minutiös rekonstruiert die Autorin den Vorfall, geht allen Spuren nach, befragt sämtliche Beteiligte und kommt zu den aufsehenerregenden Ergebnissen.

Zudem hat Esther Shapira mit allen Zeugen gesprochen: dem Vater, dem Kameramann, den Soldaten, Augenzeugen. Ihr Film ist gleichzeitig ein Beitrag über den Umgang mit der Wahrheit, über die Rolle der Medien in dem andauernden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, die in den meisten Fällen Israel als die „Besatzermacht“ anklagt.

Gleichzeitig hinterfragt der Film den palästinensischen Propagandaeinsatz von Kindern, der den Tod mit einkalkuliert. PLO-Chef Yasser Arafat sagte noch vor drei Monaten im palästinensischen Rundfunk: „Alle Palästinenser sind Märtyrer und folgen dem Vorbild des zwölfjährigen Mohammad al-Dura!“

Israelnetz berichtete bereits im Dezember 2000 über den Vorfall und kam zu dem Ergebnis: „Aufgrund von Informationen aus israelischen Militärkreisen ist es nicht erwiesen, daß der 12jährige Palästinenserjunge von israelischen Soldaten erschossen wurde. Untersuchungen haben hingegen gezeigt, daß der Junge mit hoher Wahrscheinlichkeit von Palästinensern erschossen wurde.“ Daraufhin wurde Israelnetz von vornehmlich arabischer Seite angegriffen und erhielt unter anderem die Drohung: „Wenn Israelnetz gelogen hat, möge Allah sie strafen.“

Die Autorin Esther Shapira ist seit 1995 Redakteurin für Politik und Gesellschaft und Ressortleiterin der Abteilung Zeitgeschichte beim Fernsehen des Hessischen Rundfunks. Ihre Filme wurden unter anderem mit dem Deutschen Kritikerpreis (1996) und dem Rias Fernsehpreis (1995) ausgezeichnet.


Links zum Thema:

www.welt.de
www.bild.de

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