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Der Saudi-Plan: Ein Bluff, ist ein Bluff, ist ein Bluff

Der aufgeklärte Westen hat die besondere Gabe, jeden Bluff im Nahen Osten ernsthaft zu diskutieren – sei er auch noch so hanebüchen.

So auch jetzt, nach dem ein arabischer Staatsmann in einem Interview – wieder einmal – eine neue Friedensintitiative vorschlug. Doch der jüngste Vorschlag von Saudi-Arabiens Kronprinz Abdullah ibn-Abdul Aziz al-Saud ist das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben ist.

Die sogenannte „Friedensinitiative“ von der arabischen Halbinsel stammt aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit – das ist alles. Israel soll sich auf die Grenzen von vor dem Sechs-Tage-Krieg zurückziehen, darf sogar das jüdische Viertel Jerusalems samt Westmauer (Klagemauer) behalten – und im Gegenzug erkennen die arabischen Nachbarn Israels Existenz an. Ja, sogar von Sicherheitsgarantien ist die Rede.

Doch das sind Märchen aus 1001 Nacht. Kein Staatsmann im arabischen Orient, der es noch nicht getan hat, wird jemals seine Unterschrift auf einen Vertrag setzen, der Israel anerkennt. Schon gar nicht die Hüter der heiligen Stätten des Islam, die in Riad auf dem Thron sitzen. Die wollen vielmehr ablenken von der Tatsache, das die allermeisten Attentäter des 11. September Bürger des Saudi-Königreiches waren. Es hat überhaupt keinen Wert, über Einzelheiten des Planes zu diskutieren.

Kein ernsthafter Mensch kann sich vorstellen, daß die Regimes in Damaskus und Bagdad Sicherheitsgarantien für Israel ausstellen. Und niemand traut das den Mullahs von Persien zu. Doch gerade um diese Staaten geht es. Saudi Arabien selbst war und ist für Israel keine Bedrohung.

Nach 54 Jahren kommt die Bereitschaft zur Anerkennung von Israels Existenz zudem reichlich spät. Das Ganze ist ohnehin ein Witz, da an der schieren Existenz Israels niemand zweifelt. Es geht um das Existenzrecht – also darum, daß der Judenstaat im Nahen Osten bestehen darf. Und dieses Recht sprechen viele Israel immer noch ab. So lange führende Repräsentanten der Palästinenser, wie Mufti Sheikh Ekrima Sabri, behaupten, „Palästina“ erstrecke sich vom Meer bis zum Jordan, ist für Israel inmitten seiner Feinde kein Platz.

Wie naiv sind die Saudis, zu glauben, daß von arabischer Seite der 54jährige erfolglose Kampf zur Vernichtung Israels einfach vom Tisch zu wischen sei? Die Antwort ist schlicht und einfach: Sie sind nicht naiv, sie denken taktisch.

Arabiens Kronprinz, der Sohn des Wüstenkriegers und Staatsgründers Abdul-Aziz ibn-Saud, versucht mit dem neuesten Vorschlag ausschließlich seiner Familie den Thron zu retten und dafür in Washington und Brüssel „gutes Wetter“ zu machen.

Israels Repräsentanten haben ebenfalls taktisch reagiert, als sie den Saudis direkte Gespräche anboten. Präsident Katzav erklärte, er könne sofort nach Arabien fliegen, Außenminister Shimon Peres fand alles „faszinierend“ – und Premier Sharon bat gar die Amis um Vermittlung. Alle drei wußten: Darauf kann und wird das arabische Herrscherhaus nicht eingehen.

Es bleibt dabei: Ein Bluff, ist ein Bluff, ist ein Bluff …

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