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Gott hat Post bekommen

Die Ritzen zwischen den Steinen der Klagemauer dienen traditionell als „Briefkasten“ für Gott. Doch auch Menschen, die nicht persönlich nach Jerusalem kommen, können diesen Service nutzen.
Die Klagemauer ist für alle da: Viele Menschen stecken ihre Gebete in die Ritzen zwischen den Steinen
JERUSALEM (inn) – In Europa gibt es Postämter, die Bittbriefe an den Weihnachtsmann weiterleiten. Ebenso werden Briefe an Gott, Jesus oder an den „Lieben Vater im Himmel“ gewissenhaft von der israelischen Post gesammelt und zweimal im Jahr an Gott weitergeleitet. Am Montag hat Israels Postgeneraldirektor Danny Goldstein die gesammelten Briefe dem Rabbiner der Klagemauer Schmuel Rabinowitz übergeben. Der ist verpflichtet, sie in eine Ritze der 2.000 Jahre alten Stützmauer des Tempelbergs zu stopfen, die von Juden als die „Klagemauer“ verehrt und traditionell wie ein göttliches Postfach benutzt wird. Die Briefe sind an Gott, Yahvé, Kottel (Klagemauer), Holy Land, Western Wall oder einfach an das Heilige Land gerichtet. Sie stammen aus Frankreich, der Ukraine, China, Nigeria und aus den USA – und treffen in großer Zahl in Israel ein. Auf vielen Umschlägen steht nicht einmal ein Absender. Die Briefe sind in zahlreichen Sprachen verfasst, was dem Empfänger jedoch keine großen Kopfschmerzen bereiten dürfte. Zweimal im Jahr werden die Briefe persönlich dem Rabbiner überreicht: vor dem jüdischen Neujahrsfest, das Abend des 2. Oktober beginnt, und ein weiteres Mal kurz vor Weihnachten. Doch es gibt auch schon geschäftstüchtigen Missbrauch. 2006 wurde eine Firma angemeldet unter dem Namen „Letter2God.com“ (Brief an Gott.com). Die dort angekündigte Preisliste für Briefe an Gott öffnet sich nicht, aber bei weiteren Klicks versucht die Firma, dem Kunden Internet-Domains anzudrehen. Ursprünglich hieß es, dass über diese Webseite Briefe an Gott auch elektronisch übermittelt werden könnten. (uws)

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