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Experten warnen vor akademischem Boykott

JERUSALEM (inn) – Die Regierung muss mehr gegen den Ausschluss israelischer Forscher tun. Das fordert der Wissenschaftsausschuss der Knesset. Experten sagen, der akademische Boykott greife weiter um sich.
Mehr Geld gegen Israel-Boykott fordert der Knesset-Abgeordnete Maklev (Archivbild)
Regelmäßig entschließen sich akademische Vereinigungen, israelische Forscher zu boykottieren. Der Wissenschaftsausschuss der Knesset hat am Mittwoch darüber gesprochen. Dessen Vorsitzender Uri Maklev rief die Regierung dazu auf, ein Amt einzurichten und Gelder bereitzustellen, um das Problem anzugehen. „Der Boykott schadet der Stärke des Staates Israel“, sagte der Politiker von der Partei „Vereinigtes Torah-Judentum“. Es handele sich um einen „nationalen Notstand“. Der Ausschuss hatte Experten zur Sitzung geladen, die ein düsteres Bild zeichneten. In einem neuen Fall hätten 71 Mediziner aus Großbritannien zu einem Boykott der Israelischen Medizinischen Vereinigung aufgerufen, sagte Se‘ev Feldmann, der Vorsitzende der Vereinigung. Die Folge wäre, dass israelische Mediziner nicht mehr an Konferenzen und gemeinsamen Forschungsprojekten teilnehmen dürften, keine Artikel mehr veröffentlichen dürften und mit weniger Forschungsgeldern auskommen müssten.

Maßnahmen gegen Boykott gefordert

Der Präsident der technischen Universität „Technion“ Peretz Lavie warnte zudem vor den langfristigen Folgen des Boykotts an Universitäten. „Studenten, die heute den Boykott israelischer Forschung mitbekommen, werden die Senatoren der nächsten Generation sein.“ Als Beispiel eines aktuellen Boykotts nannte er die Amerikanische Anthropologische Vereinigung, die ein entsprechendes Votum plane. Grundlage sei ein Bericht, in dem israelischen Universitäten Apartheid vorgeworfen werde. „Wir müssen alle 12.000 Mitglieder der Vereinigung erreichen. Das ist ein Symptom, und wenn wir nicht handeln, verbreitet sich das Feuer.“ Der frühere Technion-Professor Zvi Ziegler erklärte, er sei „sehr besorgt, was die Zukunft angeht“. Ziegler ist seit Juli 2014 Vorsitzender des Forums gegen akademischen Boykott der Vereinigung der Universitätspräsidenten. Es gebe im Ausland einen „verborgenen Boykott“. „Er ist noch unterhalb der Oberfläche, denn (die Beteiligten) denken, er sei illegal. Mit unseren dürftigen Mitteln sind wir nicht in der Lage, diese Beeinträchtigung zu stoppen.“ (df)

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