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Die Spiele beginnen

BERLIN (inn) – Am Dienstagabend startet in Berlin die 14. Europäische Makkabiade. Erstmals findet der Sportwettbewerb für Juden aus aller Welt in Deutschland statt.
Bereit für den Wettkampf: Die Makkabiade beginnt in Berlin.

Es ist angerichtet: Am Dienstagabend wird die 14. Europäische Makkabiade in der Berliner Waldbühne eröffnet. Vor erwarteten 15.000 Zuschauern werden die Sportler einlaufen und ihr Land repräsentieren. Bundespräsident Joachim Gauck eröffnet den Abend mit einer Rede. Die Eröffnung lässt sich im Live-Stream des Senders „Hauptstadtsport.tv“ mitverfolgen.
Die traditionelle Entzündung des Makkabi-Feuers übernimmt erstmals eine Gruppe von Motorradfahrern. Sie stehen in der Tradition jener Motorradfahrer, die 1931 in einer Tour durch ganz Europa die Nachricht der erstmals in Tel Aviv stattfindenden Makkabiade in die Welt trugen. Als Symbol für das 50-jährige Jubiläum deutsch-israelischer Beziehungen tritt ein 50-köpfiges Jugendorchester auf, das jeweils zur Hälfte aus Deutschen und Israelis besteht. Die Berliner Band „Jewdyssee“ singt die offizielle Hymne der Makkabiade, „Maccabi Chai“.

Besonderer Ort

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte im Vorfeld in einem Grußwort, Deutschland sei „zutiefst dankbar“, dass nach der Scho’ah wieder Vertrauen in das Land da sei, das so einen Wettbewerb möglich mache. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, stellte in diesem Sinne die Bedeutung des Ortes heraus: Den Olympiapark nutzten die Nazis einst für ihre Propagandashow. Heute wetteifern Juden an selber Stelle.
Bei den Spielen treten bis zum 5. August 2.300 Sportler aus 37 Ländern in 19 verschiedenen Sportarten an. Die größte Delegation mit 367 Teilnehmern kommt aus Deutschland. Israel entsendet 120 Athleten. 300 freiwillige Helfer betreuen Sportler und Zuschauer. Der zentrale Wettkampfort ist der Olympiapark, der Eintritt zu den Wettbewerben ist frei.

Politischer Sport

Die Makkabiade ist benannt nach dem jüdischen Freiheitskämpfer Judas Makkabäus, der im 2. Jahrhundert vor Christus den Aufstand der Makkabäer anführte. Die Sportbewegung entstand im frühen 20. Jahrhundert. Kerngedanke war dabei, Juden körperlich auf die landwirtschaftliche Erschließung Palästinas vorzubereiten.
1929 fand die erste Makkabiade bei Prag statt. Seit 1979 gab es alle vier Jahre eine Makkabiade in verschiedenen europäischen Städten. Neben der europäischen Variante gibt es seit 1966 auch eine panamerikanische, die in diesem Jahr in Chile stattfindet.
Im heutigen Israel wurde zum ersten Mal 1932 eine Makkabiade veranstaltet. 1953 legten sich die Veranstalter auf den Vier-Jahres-Rhythmus fest. An der bislang letzten Makkabiade in Israel im Jahr 2013 nahmen 9.000 Sportler teil. (df)

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