Suche
Close this search box.

Jordanier empört über palästinensischen Fußballverband

AMMAN (inn) – Der palästinensische Fußballverband zog am Wochenende eine gegen Israel gerichtete Abstimmung auf dem FIFA-Kongress zurück. Jordanische Politiker fordern nun den Rücktritt des Vorsitzenden Dschibril Radschub.
In der Kritik: Radschub hat sich bei Jordaniern unbeliebt gemacht.
Der stellvertretende Sprecher des jordanischen Parlaments, Ahmad Bahar, hat am Mittwoch den Rücktritt des Vorsitzenden der palästinensischen Fußballvereinigung, Dschibril Radschub, gefordert. Radschub hatte am Freitag auf dem FIFA-Kongress eine Abstimmung über den Ausschluss Israels in letzter Minute zurückgezogen. Seit diesem Schritt schlägt Radschub Kritik entgegen. In den Sozialen Medien entstand der Hashtag „#RedCardJibrilRajoub“ (Rote Karte für Dschibril Radschub), unter dem auch Karikaturen veröffentlicht wurden. Die jordanische Tageszeitung „Jordan Times“ berichtete, Jordanien habe Radschub zu einer „Persona non grata“ erklärt. Ihm sei es nun verboten, das Land zu betreten. Radschub besitzt die jordanische Staatsbürgerschaft. Für weitere Empörung sorgt das Gerücht, Radschub habe bei der Wahl des FIFA-Präsidenten für Sepp Blatter und damit nicht für den jordanischen Prinzen Ali Bin Hussein gestimmt. Laut „Jordan Times“ empören sich Jordanier auch über die Art und Weise, wie Radschub Blatters Sieg gefeiert hat.

Fokus auf Gemeinsamkeiten

Um die Wogen zu glätten, hat der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, am Dienstag Prinz Ali besucht. „Jordanien und Palästina sind ein Volk, das in zwei Staaten lebt“, sagte er. Der 80-Jährige gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich der aktuelle Streit nicht negativ auf diese Beziehung auswirkt. Am gleichen Tag erklärte Radschub vor Reportern in Ramallah, er habe das Votum über den Ausschluss Israels wegen mangelnder Unterstützung innerhalb der FIFA zurückgezogen. „Es gab keine Möglichkeit, dass der Vorschlag angenommen wird.“ Ein Scheitern hätte Israel „entlastet“, sagte er laut der israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“. Anstatt des Ausschlusses stimmte der FIFA-Kongress für einen Ausschuss, der die Lage palästinensischer Fußballer überwacht. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Die Palästinenser werfen Israel vor, durch Sicherheitsbestimmungen die Bewegungsfreiheit palästinensischer Fußballer einzuschränken. Die Bestimmungen erschwerten es ihnen, an ausländischen Spielen teilzunehmen oder das nötige Equipment zu erhalten. Der israelische Fußballverband erklärte jedoch, er sei nicht verantwortlich für die Sicherheitsbestimmungen seines Landes. Der Streit müsse auf politischer Ebene gelöst werden. (df)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen