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WM-Pokal zum Anfassen

TEL AVIV / RAMALLAH (inn) – Weder Israelis noch Palästinenser haben eine Chance auf die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Den Pokal durften sie am Sonntag trotzdem beherbergen. Gemeinsam mit dem früheren argentinischen Spieler Gabriel Calderon machte das begehrte Objekt in Tel Aviv und in Ramallah die Runde.
Auf der World Cup Trophy Tour machte der Fußballpokal auch Station in Israel und dem Westjordanland.

Seit dem 12. September reist der WM-Pokal von Rio de Janeiro aus durch die Welt – im Rahmen der „FIFA World Cup Trophy Tour“ von Coca-Cola. Erste Station im Nahen Osten war am Sonntag Israel. Am Ben-Gurion-Flughafen gab es eine Zeremonie, an der unter anderen der brasilianische Botschafter teilnahm. Auch israelische Teilnehmer der WM 1970 in Mexiko waren zugegen, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ meldet.
„Allein die Tatsache, dass der Pokal nach Israel gekommen ist, ist etwas Bewegendes und Wichtiges“, sagte der frühere israelische Nationalspieler und WM-Teilnehmer Jitzhak Schum bei dem Empfang. „Es ruft die Erinnerungen aus der Vergangenheit hervor. Ich hoffe, dass der israelische Fußball die Gelegenheit haben wird, bei einer dieser großen Veranstaltungen zu erscheinen. Denn nur wenn man dort ist, versteht man, was das ist. Es ist ein Erlebnis, das man nicht mit Worten beschreiben kann.“ Israel hatte als Gruppendritter die Qualifikation für Brasilien verpasst.
Ursprünglich wollte der brasilianische Ausnahmefußballer Ronaldo den Pokal auf seiner Reise in den Nahen Osten begleiten. Doch aus persönlichen Gründen hatte er im letzten Augenblick abgesagt.
Calderon hat zwischen 1982 und 1990 dreimal für Argentinien an einer Weltmeisterschaft teilgenommen, auch als das Land 1986 den Titel errang. Bei seiner Ankunft in Israel sagte er nach Angaben des Weltfußballverbandes FIFA: „Ich denke, es ist äußerst wichtig, dass jedes Kind dieselben Möglichkeiten erhält, das Spiel der Welt zu genießen. Dass ich regelmäßig spielte, als ich jung war, hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich jetzt bin. Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich gebeten wurde, mich an der Tour zu beteiligen, und vor allem für den Besuch in dieser historischen Region, weil es eine Sache ist, an die ich wirklich glaube.“

„Eine Ehre für Palästina“

Die nächste Station der Tour war das Westjordanland. Der Präsident des palästinensischen Fußballverbandes und des Olympischen Komitees, Dschibril Radschub, teilte vor Journalisten in Ramallah mit: „Es ist eine Ehre für Palästina, die erste Station des Pokals in den Ländern des Nahen Ostens zu sein, die Gastgeber der FIFA World Cup Trophy sind. Den FIFA-Pokal zu Gast zu haben, ist ein Traum für jedes Land. Dieser Traum ist für Palästina wahrgeworden.“
Calderon sagte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA, Palästina und Argentinien hätten viele Dinge gemeinsam – vor allem ihre Liebe zum Fußball. „Die Palästinenser müssen davon träumen, diesen Cup eines Tages zu gewinnen.“
Die Tour gibt es seit der WM 2006 in Deutschland. Sie soll neun Monate dauern und den Pokal vor der Rückkehr nach Brasilien durch knapp 90 Länder bringen. Vom Palästinensergebiet geht es weiter nach Jordanien.

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