Aufgrund der Wettervorhersage hatten die Veranstalter den Tel Aviv-Marathon vertagt. Doch bei den kürzeren Strecken, wie 22 oder 10 Kilometer, wurden nur die Startzeiten in die kühleren Morgenstunden vorverlegt. Bereits um 7 Uhr Ortszeit war es allerdings ungewöhnlich heiß, außerdem wehte kein Wind und die Luftfeuchtigkeit in der Küstenmetropole war besonders hoch. Um 8 Uhr wurden die ersten Läufer bewusstlos.
Der Sprecher der Rettungsorganisation „Roter Davidstern“, Sachy Heller, sagte: „Es sind alles junge Leute in den 30ern, die einen Hitzschlag erleiden.“ Das Erste-Hilfe-Zelt am Start wurde zu einem Feldlazarett, schreibt die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Etwa 80 Teilnehmer wurden dort unter anderem wegen Dehydrierung behandelt, 35 von ihnen wurden in Krankenhäuser gebracht. Für einen 30-jährigen Oberfeldwebel der israelischen Armee kam jede Hilfe zu spät. Er hinterlässt seine Ehefrau und einen Sohn, der einen Monat alt ist.
Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, sagte gegenüber „Yediot Aharonot“: „Der Vorfall ist traurig und beunruhigend. Die Stadtverwaltung hat sich bei der Vorbereitung des Rennens für die teilnehmenden Läufer besonders hervorgetan. Alles geschah in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium. Die Vorbereitung war hervorragend.“ Die Umstände müssten untersucht werden. Er sprach sich jedoch gegen eine Absage aller Rennen aus, auch im Hinblick auf den bevorstehenden Besuch von US-Präsident Barack Obama.
