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130.000 Postkarten erzählen die Zeitgeschichte des Heiligen Landes

Die Hebräische Universität erhält eine ganz besondere Schenkung: Rund 130.000 Postkarten aus dem 18. und 19. Jahrhundert sollen zeigen, wie die Menschen damals gelebt und das Heilige Land erlebt haben.
In der Sammlung befindet sich auch eine Postkarte vom Deutschen Kaiser Wilhelm II.

JERUSALEM (inn) – Was heute Twitter, Instagram und Facebook sind, war im 20. Jahrhundert die Postkarte. Damit konnten auf „schnellem“ Wege Eindrücke von Reisen oder dem Leben im damaligen Heiligen Land an Freunde und Verwandte weitergegeben werden. Aus diesem Grund hat der britische Sammler David Pearlman in den vergangenen 60 Jahren die weltweit größte Sammlung von Postkarten aus dem Heiligen Land zusammengetragen. Nun hat sie der Brite dem Folklore-Center am Mandel-Institut für Jüdische Studien der Hebräischen Universität Jerusalem geschenkt.

Im Laufe der Zeit ist die Sammlung auf 130.000 Postkarten angewachsen. Pearlman hat in seiner Freizeit die Sammlung aufgebaut. Dafür hat er unzählige Auktionshäuser, Privatsammlungen und Nachlässe durchsucht. Die Sammlung dokumentiert die Geschichte des Landes Israel von der osmanischen Periode und dem britischen Mandat, bis hin zum Sechs-Tage-Krieg und hinein ins frühe 21. Jahrhundert. Die Postkarten thematisieren ferner Ereignisse wie Lord Arthur James Balfours Teilnahme an der feierlichen Eröffnung der Hebräischen Universität 1925 oder die Entstehung neuer Städte wie Tel Aviv. Neben klassischen Postkarten beinhaltet die Sammlung auch Fotografien bekannter Künstler, wie der Fotografin Karimeh Abbud.

David Pearlman vor einem kleinen Teil seiner Sammlung Foto: Hebrew University
David Pearlman vor einem kleinen Teil seiner Sammlung
Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem Foto: Hebrew University
Kaiser Wilhelm II. in Jerusalem
Neujahrsgrüße aus Jerusalem Foto: Hebrew University
Neujahrsgrüße aus Jerusalem
Tiberias Foto: Hebrew University
Tiberias
Israelis am Meer Foto: Hebrew University
Israelis am Meer

„Ich begann als kleiner Junge, Briefmarken zu sammeln, und machte einen Karriereaufstieg als Postkartensammler, als mir klar wurde, dass ich statt langweiliger Briefmarken diese schönen Karten sammeln konnte“, erinnert sich Pearlman. Viele Jahre habe er die Karten in Schuhkartons aufbewahrt. Als ihm der Platz für die Kartons ausging, musste sein Auto auf die Straße ausweichen – die Garage brauchte er nun für seine Postkarten.

„Fenster in die Geschichte“

Begeistert über die Sammlung zeigte sich der Direktor des Folklore-Centers, Dani Schrire: „Der bewegendste Teil dieser Geschichte ist David Pearlmans Leidenschaft für die Sammlung. Er hat aus Liebe zum Thema gesammelt. Wir sind dankbar, dass er sein Lebenswerk unserer Einrichtung vermacht hat.“

Die Universität bezeichnete die Sammlung als „ein unschätzbares Fenster in die moderne Geschichte des Landes Israel, das praktisch jeden Lebensbereich abdeckt: Religion, Architektur, Mode, soziale Sitten, historische Ereignisse, Kunst, Politik und Reisen“.

Von: mas

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