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Hebräische Universität prämiert Broder für Streitlust

Es ist die höchste Ehre, die Freundeskreise der Hebräischen Universität Jerusalem aussprechen können: Der Scopus-Preis der deutschen Freunde geht an den Publizisten Henryk M. Broder – auch wegen seines engagierten Eintretens für Israel.
Mit dem Scopus-Preis ausgezeichnet: der Kolumnist und Autor Henryk M. Broder (Archivbild)

BERLIN (inn) – Der Kolumnist und Buchautor Henryk M. Broder ist am Montag mit dem Scopus-Preis der Hebräischen Universität Jerusalem geehrt worden. Er erhielt die Auszeichnung für „seinen mutigen Einsatz für Humanismus und Toleranz“, wie der Vorsitzende des Freundeskreises der Hebräischen Universität, Günter Stock, bei der Preisverleihung in Berlin sagte. Auch Broders Streitlust und sein engagiertes Eintreten für Israel lobte er.

Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter („Geronimo“) hielt die Laudatio. Laut der „Jüdischen Allgemeinen“ schwärmte er von Broders „beißendem Sarkasmus“ und seiner Präzision und Eindeutigkeit, was ihn von vielen anderen Kollegen positiv unterscheide. Seine Zeilen seien nie vage, seine Gedanken immer kristallklar. Broders Buch „Der ewige Antisemit“ aus dem Jahr 1986 habe ihm beim Thema „linker Antisemitismus“ die Augen geöffnet.

„Ich bin Jude, also schreibe ich über Juden“

Preisträger Broder gab den Dank an seinen Laudator zurück, indem er diesen in seiner Rede zitierte: „Ich bin Jude, also schreibe ich über Juden. Wäre ich ein Pferd, würde ich über Pferde schreiben.“ Das Einzige, was Broder wirklich interessiere, sei das Schreiben: „Wenn ich nicht schreibe, lese ich, und wenn ich nicht lese, schlafe ich, um mich vom Schreiben und Lesen zu erholen.“ Er betonte in seiner Rede auch, dass es eine Ähnlichkeit zwischen der heutigen Tabuisierung des Antisemitismus unter Muslimen und dem linken Judenhass von damals gebe.

Gäste der Veranstaltung waren unter anderem der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, die Schriftstellerin Monika Maron, der frühere Bundespräsident Joachim Gauck und der Vorstandsvorsitzende des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner. Der Scopus-Preis ist die höchste Ehre, die Freundeskreise der Hebräischen Universität aussprechen können.

Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Schauspielerin Iris Berben, der US-Musiker Frank Sinatra, der amerikanische Literaturnobelpreisträger Saul Bellow und der französische Philosoph Bernhard-Henri Lévy. Der Name des Preises rührt vom Jerusalemer Scopus-Berg her, auf dem die Hochschule noch im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina errichtet wurde.

Von: mm

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