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Autor Frank Schätzing: Israel-Kritik ist Murks

HAMBURG / KÖLN (inn) – Der Bestsellerautor Frank Schätzing veröffentlicht Anfang März sein neues Werk „Breaking News“. Ein Akteur in dem Thriller ist Ariel Scharon, der die politischen Geschicke Israels beeinflusst.
Literat Schätzing zeigte sich überrascht über das prosperierende Westjordanland.

Die Hauptfigur in „Breaking News“ ist der deutsche Kriegsreporter Tom Hagen. In ausführlichen Kapiteln beschreibt Schätzing zudem das Leben des früheren israelischen Premierministers Scharon und die Geschichte Israels. Scharons Eltern flüchteten aus der Sowjetunion und er wuchs im Mandatsgebiet Palästina auf. Schätzing verwebt in „Breaking News“ Realität und Fiktion. So ist im Buch Scharons Koma die Folge eines Attentats auf ihn.
Ob ein deutscher Autor einen Unterhaltungsroman über Israel schreiben darf, bejaht Schätzing in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“: „Ich habe mich jahrelang mit der Region beschäftigt, bin durchs Land gereist und habe mit den unterschiedlichsten Menschen gesprochen. […] Ich will den Planeten verstehen, den ich bewohne, und der Nahe Osten ist die Stellschraube des Weltgeschehens.“
Eine politische Botschaft will der Autor laut eigenen Angaben nicht vermitteln. Ein Rabbiner spricht in dem Buch über das Problem mit der Israel-Kritik. Er sagt zu dem deutschen Journalisten Tom Hagen: „Wir wollen Kritik, aber wir wollen, dass ihr genau hinschaut.“ Das Zitat stamme von Rabbi Reichmann. Dem würde Schätzing zustimmen: „Schon der Begriff Israel-Kritik ist Murks, ebenso wie Deutschland-Kritik. Wer will pauschal beurteilt werden? Ein ganzes Volk, eine Religionsgemeinschaft, eine Ethnie in Haftung zu nehmen für das Wirken Einzelner endet am Stammtisch.“

Westjordanland: Malerisch, prosperierend und überall wird gebaut

Im Buch agieren auch wohlhabende Kleinunternehmer im Westjordanland, die Wohlstand genießen. Danach gefragt, ob dieser Fortschritt seinem Eindruck entspreche, sagte Schätzing im „Spiegel“-Interview: „Ich war überrascht. Für den Abendnachrichten-Schätzing waren Palästinenser-Gebiete alle wie Gaza. Dann fährst du durch die Westbank und denkst, du bist im Alten Testament. Grandiose Landschaft, plötzlich Nablus. Malerisch, prosperierend, die Altstadt, ein Hammer! […] Überall wird gebaut. Auch in Ramallah. Klar kann man fragen, ist das ein Boom oder nur eine Blase? Doch man merkt, die Menschen hoffen auf Wohlstand, Touristen, Normalität. Und tun viel dafür.“
Während seiner Recherche sei Schätzing durch den Nahen Osten gereist, Israelis hätten ihn an ihre palästinensischen Freunde weitergereicht und umgekehrt. „Es gibt so viele Kooperativen und Freundschaften zwischen beiden! Die meisten wollen nachbarschaftlich miteinander leben, nicht nur koexistieren.“ Doch die radikalen Minderheiten würden sie in „Geiselhaft“ nehmen.

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