Suche
Close this search box.

Wien: Ausstellung über Weltkulturerbe von Tel Aviv

WIEN / TEL AVIV (inn) - In Wien findet derzeit die Ausstellung "The White City of Tel Aviv" ("Die weiße Stadt Tel Aviv") statt. Die Sammlung von Fotografien zeigt die israelische Variante des "Neuen Bauens" im mediterranen Stil.

Heute sind viele Gebäude aus der Zeit des „Neuen Bauens“ heruntergekommen, die Balkone zugemauert oder verglast. Das ursprüngliche Erscheinungsbild ist zerstört. Dennoch strahlen die Häuser in hellem Licht leuchtend weiß. Das Leon-Recanati-Haus sieht aus, als ob es mit der Zackenschere bearbeitet worden wäre. Einfach, schlicht und schmucklos sehen diese Gebäude aus. Sie sind typisch für das architektonische Bild der Stadt.

Im Jahr 1935 haben der Schweizer Salomon Liaskowsky und der Wiener Jacov Ornstein das Leon-Recanati-Haus entworfen. Es ist eins von rund 4.000 Häusern, die zwischen 1931 und 1948 errichtet wurden und für den Ruf Tel Avivs als „Weiße Stadt“, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, verantwortlich waren.

Stadt in Dünenlandschaft

Die weiße Siedlung entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts schnell zum Anziehungspunkt für Einwanderer aus ganz Europa. Im Jahr 1925 entwickelte der schottische Stadtplaner Sir Patrick Geddes den so genannten „Meisterplan“ für die Stadt. Mitten in der Dünenlandschaft sollte nun eine Stadt mit Boulevard entstehen, in der aber auch ruhige Wohnstraßen nicht fehlen sollten.

In den 1930ern Jahren sollten neben historischen Bauwerken auch Gebäude der klassischen Moderne entstehen. Der enorme Zustrom an Einwanderern führte zu einer Verdichtung der Bauten. Heute ist Tel Aviv die zweitgrößte Stadt in Israel. Dennoch kann man den Stil des „Neuen Bauens“ noch zweifelsfrei erkennen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Teilausstellung über Architekten

Die Ausstellung widmet auch den Architekten der „Weißen Stadt“ einen Abschnitt. Viele von ihnen hatten in Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Österreich oder in der Schweiz studiert. Ihre Vorbilder waren die Architekten Le Corbusier und Erich Mendelsohn. Zu den Planern des Projekts gehörte unter anderen auch der Frankfurter Richard Kaufmann, der 1920 nach Palästina ausgewandert ist.

Seit rund vier Jahren ist die Ausstellung „The White City of Tel Aviv“ nun schon weltweit zu sehen. Im Architekturzentrum Wien wird sie noch bis zum 19. Mai dieses Jahres gezeigt.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen