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Pulitzer-Preis für Historiker Saul Friedländer

NEW YORK (inn) - Der israelische Historiker Saul Friedländer erhält den diesjährigen Pulitzer-Preis. Damit ehrt die Jury der Columbia Universität sein Sachbuch "Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Vernichtung 1939-1945".

Friedländer erhielt die begehrte Auszeichnung am Montag in New York zuerkannt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Israeli den Friedenspreis des deutschen Buchhandels bekommen.

Der Historiker wurde am 11. Oktober 1932 als Pavel Friedländer in Prag geboren. Aufgrund ihrer jüdischen Wurzeln emigrierte die Familie 1939 nach der Besetzung Prags durch die Deutschen nach Frankreich. Während ihr Sohn nach dem Einmarsch der Deutschen in Frankreich als Internatsschüler und getaufter Katholik unter dem Namen Paul-Henri Ferland überlebte, wurden die Eltern wahrscheinlich 1942 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg wandte sich Friedländer unter dem Eindruck des Holocaust dem Judentum zu und wanderte 1948 in den neu gegründeten Staat Israel aus.

Nach seinem Studium lehrte er in Genf, Tel Aviv und Los Angeles. Das zweibändige Werk „Das Dritte Reich und die Juden“ gilt als seine wichtigste Veröffentlichung. Für seine wissenschaftliche und literarische Tätigkeit hat Friedländer zahlreiche Ehrungen entgegen genommen. Hierzu gehören unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse (2007), der Geschwister-Scholl-Preis (1998), der „Yad Vashem Jacob Buchmann Award“ (1997), der „National Jewish Book Award“ (1997) und der „Israel Prize“ (1983). Saul Friedländer hat drei Kinder und vier Enkelkinder. Seit Beendigung seiner Professur in Tel Aviv lebt er wieder vorrangig in Los Angeles.

Der Pulitzer-Preis wird in über 20 Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10.000 Dollar (6400 Euro) dotiert. Die Auszeichnungen werden Ende Mai in New York überreicht. Der seit 1917 vergebene Preis ist nach seinem Stifter, dem in Ungarn geborenen amerikanischen Journalisten und Verleger Joseph Pulitzer (1847-1911), benannt.

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