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Palästinensischer Dichter kritisiert interne Gewalt

HAIFA (inn) - Der bekannteste palästinensische Dichter, Mahmud Darwisch, ist erstmals seit mehr als 35 Jahren in Israel öffentlich aufgetreten. Bei einer Lesung in Haifa kritisierte der 66-Jährige am Sonntag die Kämpfe zwischen den palästinensischen Gruppierungen.

Darwisch nannte die internen Auseinandersetzungen „einen öffentlichen Versuch des Selbstmordes in den Straßen“. Die Veranstaltung wurde live von mehreren arabischen Satellitensendern und auf Großleinwände in Nebenräume übertragen. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

„Wir sind unabhängig geworden. Gaza ist unabhängig vom Westjordanland – für ein Volk, zwei Länder, zwei Gefängnisse“, mokierte sich der Palästinenser. Die beiden streitenden Gruppen hätten die Möglichkeit, dass ein palästinensischer Staat entstehe, zu einem der sieben Weltwunder gemacht. Israel warf er vor, die historische Gelegenheit zum Frieden nicht genutzt zu haben. Unter den vorwiegend israelisch-arabischen Zuhörern waren auch Juden.

Darwisch wurde 1941 in einer Ortschaft nahe der israelischen Küstenstadt Akko geboren. Bis 1971 arbeitete er als Chefredakteur für die kommunistische Zeitung „Al-Ittihad“. Dann verließ er Israel. Heute lebt er in Kairo, Beirut, Paris und Ramallah. Auf Deutsch sind mehrere Lyrik-Bände von ihm erschienen, darunter „Weniger Rosen“ (2002), „Wo du warst und wo du bist“ (2004) und „Belagerungszustand“ (2006).

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