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Urteil gegen Diskriminierung von Frauen

Die israelische Fluggesellschaft „El Al“ hat immer wieder Frauen gebeten, ihren Platz zu wechseln, wenn ein ultra-orthodoxer Jude nicht neben ihnen sitzen wollte. Diese Praxis hat ein Gericht in Jerusalem nun für gesetzeswidrig erklärt.
„El Al“ darf Frauen nicht mehr bitten ihren Platz zu wechseln, wenn streng religiöse Juden nicht neben ihnen sitzen möchten

JERUSALEM (inn) – Die israelische Fluggesellschaft „El Al“ muss einer Holocaust-Überlebenden Schadenersatz wegen Diskriminierung zahlen. Die 81-jährige Renee Rabinowitz hatte „El Al“ verklagt, weil ein Flugbegleiter sie im Dezember 2015 aufgefordert hatte, ihren Platz zu verlassen. Ein ultra-orthodoxer Jude wollte aus religiösen Gründen nicht neben ihr als Frau sitzen. Diese Praxis darf „El Al“ nun nicht länger verfolgen.

„Unter absolut keinen Umständen darf ein Mitglied der Crew einen Passagier bitten, seinen gebuchten Platz zu verlassen, weil der benachbarte Passagier aufgrund des Geschlechts nicht neben ihm sitzen möchte“, heißt es in dem Gerichtsurteil. Die Politik von „El Al“ stelle eine direkte Übertretung des Gesetzes zur Verhinderung von Diskriminierung dar.

„El Al“-Mitarbeiter sollen geschult werden

„El Al“ muss nun umgerechnet rund 1.600 Euro Schadenersatz an Rabinowitz zahlen. Ihre Anwälte hatten 12.600 Euro gefordert. Die Fluggesellschaft hatte der Frau eine Ermäßigung von rund 179 Euro auf die Buchung ihres nächsten Tickets angeboten. Rabinowitz erklärte nach dem Urteil gegenüber der Tageszeitung „New York Times“, die Richterin habe erkannt, worum es gehe. „Sie hat erkannt, dass es keine Sache des Geldes ist, sie haben mir einen sehr kleinen Betrag zugesprochen, sondern dass es darum geht, dass ‚El Al‘ seine Politik ändert.“

„El Al“ will seine Mitarbeiter innerhalb von 45 Tagen über die neuen Richtlinien informieren. In den kommenden sechs Monaten will die Fluggesellschaft zudem Schulungen zum Umgang mit dem Thema anbieten.

Von: dn

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