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Palästinensische Wachstumsrate geschrumpft

Das Bevölkerungswachstum der Palästinenser hat sich in den vergangenen zehn Jahren verlangsamt. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistikbüros in Ramallah, das auch den christlichen Anteil der Palästinenser ausweist.
Im Westjordanland liegt die Arbeitslosenquote laut des palästinensischen Statistikbüros bei 13,2 Prozent

RAMALLAH (inn) – Im Westjordanland und im Gazastreifen leben zusammen genommen 4,78 Millionen Palästinenser. Das gab das palästinensische Statistikbüro in seinem Bericht zum Jahr 2017 am Mittwoch bekannt. Bei einem Vergleich der zwei Jahrzehnte seit 1997 sei die Wachstumsrate in den vergangenen zehn Jahren von 30 auf 27 Prozent gefallen.

„Es ist eine Verlangsamung des Bevölkerungswachstums festzustellen“, sagte die Büroleiterin Ola Awad im Beisein des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, und des PA-Premierministers Rami Hamdallah in Ramallah. Demnach leben 2,88 Millionen Palästinenser im Westjordanland und 1,90 Millionen im Gazastreifen. Ungefähr 440.000 Palästinenser sind in Ostjerusalem beheimatet.

46.850 christliche Palästinenser

98 Prozent der Palästinenser sind muslimisch. Christliche Palästinenser werden mit 1 Prozent angegeben. Das sind 46.850 Menschen. Durchschnittlich hat eine palästinensische Familie 5,1 Kinder. Im Vergleich dazu lag der israelische Durchschnitt im Jahr 2016 bei 3,7.

Die Arbeitslosenquote wird mit 27,2 Prozent beziffert. Im Westjordanland liegt sie laut Statistikbüro bei 13,2 Prozent, im Gazastreifen bei 48,2 Prozent. Unter den Palästinensern sind insgesamt deutlich mehr Frauen arbeitslos, nämlich 40,1 Prozent. Die Anzahl von registrierten palästinensischen Flüchtlingen im Westjordanland, dem Gazastreifen und Ostjerusalem liegt bei 1,98 Millionen. Bei den Palästinensern gelten als Flüchtlinge auch alle, deren Vorfahren im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948/49 vertrieben wurden oder ihre Häuser freiwillig verließen.

Demograf hält Zahlen für glaubwürdig

Einer der führenden Demografen Israels, Sergio Della Pergola von der Hebräischen Universität in Jerusalem, bestätigte laut der israelischen Tageszeitung „Yediot Aharonot“ die Zahlen. Juden und Araber seien zahlenmäßig fast ausgeglichen, wenn die Zahlen von Westjordanland, Gazastreifen und Ostjerusalem mit den Arabern, die in Israel leben, zusammengenommen werden.

Während konservative Kräfte in Israel die Zahlen als übertrieben ansehen, äußerte sich der Vorsitzende der Arbeitspartei, Avi Gabbai, besorgt: „Wir reden über 5 Millionen Palästinenser, die trotz der Unterstützung von Trump, Pence und jetzt Bolton nirgendwo hingehen. Die Verantwortung, sie zu trennen, liegt allein bei Israel.“ Gabbai bezeichnete die Zahlen als rote Fahne und Hinweis für Israels Haltung im Friedensprozess.

Von: mm

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