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Palästinenser unterstützen Siedler

In Jerusalem protestieren Hinterbliebene von Terror-Opfern gegen die Weigerung der Regierung, Umgehungsstraßen in Judäa und Samaria zu bewilligen. Nach mehreren Wochen erhalten sie Unterstützung aus einer unerwarteten Richtung.
Die Siedler im Protestzelt erhalten palästinensische Unterstützung

JERUSALEM (inn) – Seit drei Wochen demonstrieren Siedler vor dem Büro des israelischen Premierministers in Jerusalem – unter ihnen sind auch Angehörige von Terror-Opfern. Mit einem Protestzelt fordern sie das Budget für vier neue Umgehungsstraßen in Judäa und Samaria, das ihnen die Regierung zugesichert habe. Die Erweiterung der Infrastruktur soll „den kommenden Anschlag verhindern“. Vor drei Tagen traten sie in einen Hungerstreik. Nun haben sich auch Palästinenser der Aktion angeschlossen, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.

Die Palästinenser leben in mehreren Ortschaften in Gusch Etzion, südlich von Jerusalem. Eine der vier geplanten Straßen soll durch ihr Gebiet führen. Sie haben Anführer des Protestes kontaktiert und ihre Unterstützung bekundet.

Wer Stau vermeiden will, muss um 5 Uhr aufstehen

Ein Ortsvorsteher sagte den Demonstranten in dem Protestzelt, die Umgehungsstraßen seien auch lebenswichtig für die Palästinenser. Die Verkehrsbelastung auf der heute bestehenden Straße sei immens, weil dort alle Bewohner der Region unterwegs seien. Palästinenser aus den Dörfern arbeiteten im Hadassah-Krankenhaus im Jerusalemer Stadtteil Ein Kerem. Auch Geschäftsleute und Beschäftigte der Tourismusbranche seien betroffen. „Ein Palästinenser, der am Morgen zu seiner Arbeit fahren möchte und binnen einer halben Stunde ankommen muss, ist gezwungen, um 5 Uhr morgens aufzustehen, sonst geht er das Risiko von mehreren Stunden Fahrt im Stau ein, von 6 Uhr morgens bis 11 Uhr mittags.“

Der Palästinenser ergänzte: „Alle müssen diese Straße benutzen, und das ist eine Straße, die man seinerzeit für die Esel gebahnt hat. Heute gibt es statt der Esel Sattelanhänger, statt des Esels gibt es heute einen zweigelenkigen Bus.“ Man müsse die Straße erweitern und Ordnung schaffen.

„Infrastruktur rettet Leben“

Der Vorsitzende des Samaria-Rates und einer der Anführer des Protestzeltes, Jossi Dagan, freute sich über die unerwartete Unterstützung: Es handele sich um den Kampf von allen, sagte er. „Und jetzt hören wir, dass es auch der Kampf der arabischen Öffentlichkeit in Judäa und Samaria ist. Ortsvorsteher haben sich an uns gewandt und uns gebeten, ihre Unterstützung für den Kampf zu bekunden. Letztlich ist es auch ein Kampf um Infrastruktur, die Leben rettet, sowohl für Juden als auch für Araber.“ Die israelische Regierung solle nicht nur Versprechen für die Medien äußern, sondern den Bau der Umgehungsstraßen auch bewilligen.

Von: eh

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