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Palästinenser stellen eigene Beobachter auf

In Hebron gibt es seit kurzem eine palästinensische Beobachtertruppe, die israelische Menschenrechtsverstöße aufzeichnen will. Sie möchte die internationalen Beobachter ersetzen, die Ende Januar abziehen mussten.
Hebron: die einzige Stadt, in der eine jüdische Gemeinde inmitten einer palästinensisch-arabischen Bevölkerung lebt

HEBRON (inn) – Nach dem Abzug internationaler Beobachter aus Hebron haben Palästinenser dort eine eigene zivile „Beobachtertruppe“ aufgestellt. Diese begleitet Kinder auf dem Weg zur Schule, um sie vor Israelis zu schützen. Hebron ist die einzige Stadt im Westjordanland, die von Arabern und Juden bewohnt ist.

Die selbsternannten Beobachter tragen Kameras bei sich, um Menschenrechtsverstöße durch Israelis aufzuzeichnen. Sie sind mit blauen Westen und Kappen bekleidet, auf denen auf Hebräisch, Arabisch und Englisch das Wort „Beobachter“ steht.

Bei ihrem ersten Auftritt am Sonntag sei die Gruppe von Israelis beleidigt worden. Eine Frau habe einen der Anführer der „Beobachter“, Issa Amro, geschlagen. Ein anderer Palästinenser sei geschubst worden.

Laut Amro wollen die Freiwilligen den Kindern „ein Gefühl der Sicherheit geben“, da diese Angst vor den israelischen Soldaten und Zivilisten hätten.

„Niemand belästigt arabische Kinder“

Ein Sprecher der jüdischen Gemeinschaft in Hebron, Jischai Schwartz, verurteilte Gewalt gegen die palästinensische Gruppe. Er betrachtet die Aufstellung der Beobachter jedoch als Provokation und betonte: „Niemand belästigt arabische Kinder.“ Es sei vielmehr „skurril, dass ein Mann, der einer Gruppe vorsteht, die für die ethnische Säuberung von Juden in Hebron eintritt, jetzt den Frieden in der Stadt überwacht“. Damit sprach Schwartz Amros Leitung der palästinensischen Organisation „Jugend gegen Siedlungen“ an. Diese setzt sich gegen jüdische Präsenz in Hebron ein.

Am Montag verlief die Begleitung der Schulkinder durch die Beobachter ohne Zwischenfälle.

Von: dn

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