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Israel rettet Weißhelme aus Syrien

Die Hilfsorganisation der Weißhelme droht durch das Assad-Regime an der syrischen Grenze zerrieben zu werden. Israelische Soldaten eilen ihr zu Hilfe. Die syrische Regierung verurteilt nicht nur die Rettungsaktion, sondern auch die deutsche Beteiligung daran.
In Bussen hat das israelische Militär die geretteten Weißhelme und ihre Angehörigen nach Jordanien gebracht

DAMASKUS / JERUSALEM (inn) – Israel hat Hunderte Mitglieder der Weißhelme und ihre Familien aus Syrien gerettet. Die Hilfsorganisation, die eigentlich selbst Menschen hilft, die im Syrienkrieg in Not geraten, drohte von den vorrückenden Truppen des Assad-Regimes zerrieben zu werden. Länder der EU, die USA und Kanada hatten Israel um die Rettungsaktion gebeten.

Die Evakuierung passierte im Südwesten Syriens. Nach einer Offensive des syrischen Militärs saßen die Weißhelme dort an der Grenze zu den Golanhöhen fest. Israelische Soldaten nahmen die Hilfebedürftigen in Empfang, Sanitäter behandelten Verletzte und verteilten Wasser und Lebensmittel. Unter den Flüchtenden sind viele Frauen und Kinder. Wie der britische Nachrichtensender BBC berichtet, wurden die 422 freiwilligen Mitarbeiter der Weißhelme und ihre Angehörigen dann nach Jordanien gebracht. Die jordanische Regierung bestätigte die Autorisierung der Vereinten Nationen, 800 syrische Bürger in westlichen Länder umzusiedeln.

Großbritannien, Deutschland und Kanada nehmen Weißhelme auf

Großbritannien, Deutschland und Kanada haben sich gegenüber Jordanien verpflichtet, bei der Umsiedlung in den kommenden drei Monaten zu helfen. Großbritannien hat bestätigt, Schutz für „so viele der freiwilligen Mitarbeiter und ihre Familien wie möglich“ zu spenden.

Der britische Außenminister Jeremy Hunt sagte: „Die Weißhelme waren das Ziel von Angriffen und wegen ihres Bekanntheitsgrades haben wir uns in dieser bestimmten Situation entschieden, den Freiwilligen sofortigen Schutz zu geben.“ Hunt nannte die Arbeit der Organisation „tapfer und selbstlos“. Sie habe Syrer auf beiden Seiten des Konfliktes gerettet. Laut des Bundesinnenministeriums nimmt Deutschland acht Weißhelme und deren Angehörige als Flüchtlinge auf. Insgesamt werden das 47 Menschen sein.

Syrische Regierung verurteilt Rettungsaktion

Die Weißhelme operieren nur in syrischen Gebieten, die von der Opposition gehalten werden. Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und russische Verbündete sagen, die Weißhelme unterstützten die syrischen Rebellen und hätten auch Verbindungen zu dschihadistischen Gruppen. Die syrische Regierung verurteilte deshalb auch die Rettung der Weißhelme am Montag. Die Operation habe die terroristische Natur der Organisation enthüllt, teilte das syrische Außenministerium mit. Es handele sich dazu um eine Aggression Israels sowie der beteiligten Länder USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada und Jordanien gegenüber dem syrischen Volk.

Der offizielle Name der Weißhelme ist „Syrischer Zivilschutz“. Im Jahr 2013 nahm die Organisation ihre Arbeit auf. Alle der 3.000 Mitarbeiter sind Freiwillige. Zu ihrer Hauptaufgabe machen es die Weißhelme, syrische Bürger nach Luftschlägen zu retten. Die Mitarbeiter führen aber auch essentielle Reparaturarbeiten aus. Laut der Organisation habe sie im Bürgerkrieg mehr als 100.000 Menschen das Leben gerettet. Die Finanzierung funktioniert über öffentliche Spenden und finanzielle Unterstützung durch ausländische Regierungen. Im Jahr 2016 waren die Weißhelme für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden und erhielten den Alternativen Nobelpreis.

Von: mm

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