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„Deutschland sollte Botschaft nach Jerusalem verlegen“

Die bekannte israelische Autorin Zeruya Shalev verortet sich politisch eher links. In einem Interview des „Stern“ lobt sie aber Trumps Botschaftsumzug nach Jerusalem – und wünscht sich, dass Deutschland folgt.
Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev glaubt an die Zwei-Staaten-Lösung mit einer geteilten Hauptstadt Jerusalem

BERLIN / HAIFA (inn) – Die israelische Schriftstellerin Zeruya Shalev hat im Interview des Boulevardmagazins „Stern“ Donald Trumps US-Botschaftsverlegung nach Jerusalem gelobt: „Ich persönlich war von der Entscheidung sehr berührt.“ Jerusalem sei seit König David die Hauptstadt der Juden. Wobei sie es auch gut gefunden hätte, wenn die Palästinenser in diesen Prozess miteinbezogen worden wären.

Die Autorin von Romanen wie „Liebesleben“ und „Schmerz“ bezeichnet sich selbst als eher politisch links stehend und engagiert sich in einer Friedensorganisation, in der israelische und palästinensische Frauen zusammenarbeiten. Aber der Botschaftsumzug weckt in ihr Hoffnungen: „Vielleicht kann er tatsächlich einen Unterschied machen“, sagt Shalev über US-Präsident Trump. Sie bezeichnet ihn als Geschäftsmann, der den Umzug nicht als Geschenk gedacht habe: „Ich kann mir vorstellen, dass er eine Gegenleistung verlangen wird.“

Deutschland soll USA folgen

Wenn es nach Shalev geht, könnte Deutschland es den Amerikanern gleichtun und auch seine Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen: „Ich würde mir wünschen, dass Deutschland folgt.“ Allerdings dürfe dabei nicht der Anspruch der Palästinenser auf Ostjerusalem in Frage gestellt werden. Sie kann sich Frieden nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung vorstellen, bei der Jerusalem eine geteilte Hauptstadt sei – der Westteil für die Israelis, der Ostteil für einen palästinensischen Staat.

Shalev kritisiert im Interview die Darstellung der internationalen Medien, als am 14. Mai die US-Botschaft in Jerusalem eröffnet wurde und in Gaza bei Demonstrationen mehr als 60 Menschen starben: „Die Darstellung von friedlichen Protesten ist eine starke Verzerrung. Die meisten der Toten waren Kämpfer der Hamas.“ Die Hamas sei eine Terror-Organisation, die bewusst Unschuldige als Schutzschilde benutze. Die Bedrohung für die Menschen in den israelischen Dörfern an der Grenze zum Gazastreifen sei real gewesen: „Ich habe den Eindruck, dass im Ausland die existenzielle Bedrohung übersehen wird, in der sich Israel permanent befindet.“

Von: mm

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