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Jerusalem hat 900.000 Einwohner

Pünktlich zum Jerusalem-Tag veröffentlichen Institute und das Stastikamt aktuelle Zahlen zum Leben in der israelischen Hauptstadt. Dabei zeigt sich, dass politische Haltungen und praktische Erwägungen auseinanderfallen.
Für viele Menschen eine besondere Stadt: Jerusalem

JERUSALEM (inn) – Etwa 88 Prozent der jüdischen Einwohner Jerusalems sind zufrieden mit ihrem Leben, im Vergleich zu 49 Prozent der arabischen Einwohner. Diese Zahlen hat das Zentrale Statistikamt aus Anlass des Jerusalem-Tages, der am Sonntag begangen wird, veröffentlicht.

Den Zahlen zufolge leben in Jerusalem 900.000 Einwohner. Etwa 62 Prozent davon setzen sich aus Juden und anderen Ethnien oder Religionen zusammen, während Araber 38 Prozent ausmachen. Unter den Juden Jerusalems verstehen sich ein Drittel als ultra-orthodox.

Indes sehen die meisten Israelis, 72 Prozent, den Jerusalem-Tag als „normalen Tag“. Dabei neigen religiöse oder politisch rechts eingestellte Juden eher dazu, den Tag zu begehen. Nur 13 Prozent der Ultra-Orthodoxen sehen den „Jom Jeruschalajim“ als „normalen Tag“. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Politik des jüdischen Volkes, einer 2002 gegründeten Denkfabrik.

Die Frage der Teilung

In einer weiteren Umfrage ist das Ergebnis ambivalent ausgefallen. Demnach sind 97 Prozent der Araber in Ostjerusalem gegen ein Jerusalem in den derzeitigen Stadtgrenzen. Andererseits sind ebenfalls 97 Prozent gegen eine Teilung der Stadt.

Der Politikwissenschaftler Dan Miodownik von der Hebräischen Universität Jerusalem, der die Umfrage durchgeführt hat, erklärte in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Jerusalem Post“, was es mit dem Ergebnis auf sich hat: Die Antwort auf die erste Frage spiegele das Nationalgefühl wider, die zweite sei Ausdruck von praktischen Erwägungen. „Sie sorgen sich darum, wie eine Teilung das Alltagsleben beeinflussen könnte, und was mit den Dingen passiert, die sie am meisten wertschätzen, wie Bewegungsfreiheit, Arbeitsmöglichkeiten und Dienstleistungen, die sie erhalten.“

Die jüdischen Bewohner in Westjerusalem sind mehrheitlich dafür, Jerusalem in den derzeitigen Stadtgrenzen und unter israelischer Kontrolle zu belassen; nur 13 Prozent sprachen sich dagegen aus. Gegen eine dritte Option – Jerusalem zwar zu teilen, beiden Seiten aber Zugang zu gewähren – waren 43 Prozent der arabischen und 69 Prozent der jüdischen Bewohner. Jüdische Einwohner Ostjerusalems wurden bei der von der Europäischen Union finanzierten Umfrage nicht einbezogen.

Von: df

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