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Rivlin zeichnet Soldaten aus

Gemeinsam mit Generalstabschef Eisenkot hat Präsident Rivlin 120 Soldaten eine Auszeichnung für besondere Verdienste verliehen. Die Verleihung fand am Unabhängigkeitstag im Beisein der Familien und des Premierministers in der Residenz des Präsidenten statt.
In der Residenz des Präsidenten bekamen Soldaten am Unabhängigkeitstag eine Auszeichnung für besondere Leistungen verliehen

JERUSALEM (inn) – Mehrere Hundert Menschen sind am Donnerstagmorgen der Einladung in die Präsidentenresidenz gefolgt, um die Auszeichnung von 120 Soldaten zu sehen. Gastgeber waren Präsident Reuven Rivlin und seine Frau Nechama. Doch auch Premierminister Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und Generalstabschef Gadi Eisenkot kamen prominent zu Wort. Die jährlich stattfindende Veranstaltung ist nicht nur eine Ehrung der ausgewählten Soldaten – vielmehr hat sie die Anerkennung der Leistung der israelischen Streitkräfte im Allgemeinen zum Gegenstand.

Feier der Errungenschaften

Die Zeremonie stand unter dem Titel „70 Jahre Unabhängigkeit in der Präsidentenresidenz feiern“. Durch das Programm führten die Fernsehmoderatoren Rotem Abuav und Aviv Alusch. In ihren Reden gingen der Präsident, Premierminister und Generalstabschef auf die Errungenschaften des Staates Israel in den vergangenen 70 Jahren ein: „Unsere Existenz und Errungenschaften sind ein Wunder, wie es kein zweites gibt. Wir sind in unser Land zurückgekehrt und haben so vieles erreicht“, sagte Rivlin seinen Gästen, unter denen auch der ehemalige Premierminister Ehud Barak sowie der ehemalige Generalstabschef Benny Gantz waren. An die Soldaten gewandt, sagte Rivlin: „Als ich 1957 zur Armee ging, gab es noch die Einheit für Brieftauben. Wenn ich heute mit dem Verteidigungsminister oder dem Generalstabschef eure Einheiten besuche, sehe ich, dass ihr zu jederzeit an allen Orten alles sehen könnt. Das ist toll. Ihr seid unser Traum.“ Rivlin sprach weiter: „Im Herzen spüren wir Dankbarkeit für 70 Jahre Unabhängigkeit und unseren Vorfahren gegenüber, die die Wurzeln dafür gelegt haben.“

Netanjahu berichtete davon, dass ihm bei seinen Staatsbesuchen öfter Menschen begegneten, die nicht glauben wollten, dass Israel nicht einmal neun Millionen Einwohner hat. „Soviel, wie wir von euch und euren technologischen Fortschritten hören, müsst ihr mindestens 100 Millionen Einwohner haben, sagen sie mir dann.“ Netanjahu sagte weiter: „Die Armee, die IDF, das sind engagierte Menschen. Leute, die etwas in die Hand nehmen, um Projekte nach vorne zu treiben. Wie euch gibt es keine zweite Armee.“ Er rief zu einem Applaus auch für die anwesenden Eltern aus, denn sie hätten die Basis für diese wunderbaren jungen Menschen gelegt.

Im Namen der Ausgezeichneten sprach Schira Barak Leibovitsch vor dem Publikum. Die promovierte Ärztin dient in der medizinischen Abteilung einer Panzereinheit: „Es ist unsere Mission, das wertvolle Gut, den Staat Israel, zu verteidigen. Wir sind heute nicht hier, weil wir uns bei unserem Tun eine Auszeichnung erhofft haben. Unsere Hingabe ist ein Lebensstil und wir alle gehen mit großer Überzeugung unseren täglichen Aufgaben nach. Wir wollen aber auch die nicht vergessen, die für uns ihr Leben gelassen haben.“

Auszeichnungen in Zahlen

Insgesamt wurden 75 Männer und 45 Frauen ausgezeichnet, von ihnen 19 Offiziere sowie 101 Soldaten. Von den 36 nicht in Israel geborenen Soldaten stammen sechs aus Äthiopien, jeweils vier aus der Ukraine, Brasilien und den USA, die anderen aus zehn weiteren Ländern. 21 Soldaten gehören zur Gruppe der sogenannten „einsamen Soldaten“, deren Eltern größtenteils nicht in Israel leben. Fünf der ausgezeichneten Soldaten volontieren in der Armee, weil sie gesundheitliche Einschränkungen haben, wie das Asperger-Syndrom, Trisomie 21, im Rollstuhl sitzen oder taub sind. Auch wenn diese Soldaten keinen regulären Dienst, beispielsweise an der Waffe, absolvieren können, so ermöglicht ihnen die Initiative „Gleichheit in Uniform“, trotzdem in der Armee zu volontieren.

Momente des Stolzes

„Zwei Ereignisse bewegen mich besonders“, antwortete Eisenkot auf die Frage der Moderatoren, in welchen Momenten er den größten Stolz auf die Armee Israels verspürt habe: „Alle paar Monate, wenn ich sehe, wie Familien ihre Söhne und Töchter begleiten, wenn diese in die Armee eingezogen werden. Der zweite Moment ist, wenn ich sehe, wie Zivilisten sich zum Reservedienst rüsten. Sie schlüpfen in ihre Uniformen und sind immer wieder bereit, ihre individuellen Bedürfnisse denen der Armee unterzuordnen.“

Lieberman antwortete: „Für uns alle, die wir in der Sowjetunion lebten, war der Sechs-Tage-Krieg ein Ereignis großer Tragweite. Es war wie ein Aufwachen: Plötzlich spürten wir alle unsere jüdische Identität und den Stolz auf unser Judentum. Überall gewann der Zionismus an Bedeutung und es entstanden Hebräischkurse.“

Musikalische Einlagen

Lieder und Gesang gehören ins öffentliche Leben Israels wie die Biene zum Honig. Und so wurde im Rahmen der Auszeichnungs-Zeremonie neben bekannten Künstlern, die auftraten, das Lied „Al kol ele“ von der beliebten Liederdichterin Naomi Schemer in einem Filmbeitrag gezeigt. Es ist eine Liebeserklärung an das Land Israel. Das lyrische Ich bittet Gott, seine Gnade über das Land zu erweisen, sowohl über den süßen Honig der Biene als auch über deren bitteren Stachel.

Rivlin hatte das fünfminütige Video am vergangenen Montag auf seiner Facebookseite veröffentlicht. Seitdem haben es allein auf dieser Plattform weit mehr als eine Million Menschen gesehen. Darin ist zu sehen, wie Rivlin, zusammen mit dem bekannten Sänger Schlomi Schabbat, der Initiative Kululam und 12.000 Sängern aus dem ganzen Land das Lied von Schemer singt.

Anwesend war auch die 91-jährige Naomi Polani. Rivlin bezeichnete sie als die „Mutter der Soldatenchöre“, der die Armee und das israelische Volk sehr viel zu verdanken habe. Als Anerkennung verlieh er auch ihr eine Auszeichnung für ihre Verdienste.

Rivlin machte noch einmal deutlich, wie wichtig die Armee für das Überleben des jüdischen Staates sei: „Zahal ist unser und wir sind Zahal.“ Er beendete seine Rede mit dem Vers aus Psalm 121: „Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.“

mh

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