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Beduine angeklagt

Der Generalstaatsanwalt hat Anklage gegen einen Beduinen in Israel erhoben, weil dieser mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet ist. Die Vielehe ist in Israel illegal, wurde jedoch bisher nur selten gerichtlich verfolgt.
Viele Kinder in der Negevwüste wachsen in Familien auf, in denen die Vielehe weit verbreitet ist

BE’ER SCHEVA (inn) – Ein 36-jähriger Beduine aus dem Negev hatte 2002 geheiratet. Im Februar 2017 hatte er bei dem Vater einer 24-jährigen Frau um die Hand seiner Tochter angehalten. Im Gegensatz zum Vater wusste die junge Frau nicht, dass der Mann bereits verheiratet war und willigte ein. Im März wurde die Ehe im Schariagericht von Be’er Scheva für gültig erklärt.

Polygamie ist in Israel illegal und kann mit einem Freiheitsentzug von fünf Jahren geahndet werden, doch in der Praxis kommt es nur selten zu Verurteilungen. Justizministerin Ajelet Schaked hatte 2015 ein neues Gesetz verabschiedet, das die Umsetzung des Gesetzes forciert, doch im Jahr 2016 kam es zu keiner Verurteilung. Seit Beginn dieses Jahres untersucht die Polizei 179 Fälle, in denen der Verdacht auf Polygamie besteht. Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.

Etwa 30 bis 40 Prozent der Beduinenfamilien des Negev sind polygam. Auch wenn es keine genauen Angaben gibt – Sozialarbeiter berichten, dass es sowohl im Negev als auch unter Arabern im Norden eine steigende Tendenz zur Polygamie gibt.

Betroffene berichten von den Schwierigkeiten, die das Leben in einer Familie mit Polygamie mit sich bringt. Emotionale Vernachlässigung führt häufig zu häuslicher und verbaler Gewalt zwischen den Ehefrauen und Geschwistern.

Von: mh

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