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Kagame: Freundschaft zu Juden ist für uns natürlich

Der ruandische Präsident Kagame erhält eine Auszeichnung für gute Beziehungen zu Israel. In seiner Dankesrede betont er die Bedeutung der Vergebung. Eine besondere jüdische Ehre wird ihm während der Gala zuteil.
Besondere Ehre: Kagame mit der Torahrolle

NEW YORK (inn) – Ruanda pflegt gute Beziehungen zu Israel und zur weltweiten jüdischen Gemeinschaft. Dafür hat Staatspräsident Paul Kagame am Sonntag eine Auszeichnung erhalten: den „Award für außergewöhnliche Freundschaft mit dem jüdischen Volk“, der nach Dr. Miriam und Sheldon G. Adelson benannt ist. Der Afrikaner erhielt die Auszeichnung bei einer Gala des „World Values Network“ (Weltweites Wertenetzwerk) in New York.

Kagame sagte in seiner Dankesrede, angesichts der gemeinsamen Geschichte sei die Freundschaft mit dem jüdischen Volk völlig natürlich für Ruander. Die menschliche Würde stehe im Zentrum. Alle Menschen hätten die Pflicht, sie zu schützen und alle Ideen und Tendenzen von Hass einzudämmen. „Hass kann nie gerechtfertigt sein“, zitiert ihn die Tageszeitung „New York Times“. „Es mag nicht leicht sein, aber es ist unsere Verantwortung, diese zersetzende Emotion unter Kontrolle zu halten und aus öffentlichen Angelegenheiten herauszuhalten. Allgemeiner gesagt, müssen wir immer bestrebt sein, anders zu sein als diejenigen, die Hassideologien anhängen.“

Der ruandische Präsident betonte die Rolle der Vergebung und Versöhnung beim Wiederaufbau von Ländern und Gesellschaften nach Gräueltaten. Zudem wies er darauf hin, dass in aller Welt Bemühungen, den Völkermord zu leugnen und zu verharmlosen, auf dem Vormarsch seien. Er rief zu gemeinsamen Bemühungen gegen die Leugnung von Völkermord auf.

Die Laudatio hielt der türkisch-amerikanische Chirurg Mehmet Oz. Auf Twitter bezeichnete er diese Aufgabe als eine Ehre. Er würdigte Kagame als Meister für menschliche Würde und als furchtlose Führungspersönlichkeit.

Dank für Errettung auf jüdische Art

Das Wertenetzwerk befasst sich unter anderem mit Bildung zum Völkermord und Prävention. Gegründet hat es der Rabbiner Schmuley Boteach. Dieser hatte eine neue Torahrolle angeregt, die den Opfern der Scho’ah und des ruandischen Völkermordes gewidmet sein soll. Während der Gala vollendete ein Torahschreiber diese Schriftrolle. Kagame durfte bei einigen der letzten Buchstaben dessen Hand halten und quasi mitschreiben. Die israelische Tageszeitung „Ma’ariv“ merkte dazu an, der Tutsi habe Gott damit auf jüdische Weise für die Errettung vor dem Völkermord bedankt.

Die Gala wurde zu Ehren des im Juli 2016 verstorbenen Auschwitz-Überlebenden und Friedensnobelpreisträgers Elie Wiesel veranstaltet. Auch dessen Sohn Elisha und die Witwe Marion Wiesel beteiligten sich am Schreiben der Torahrolle. Der Sohn erzählte, er habe die ruhige Stimme seines Vaters anfangs als Zeichen der Schwäche empfunden. Schließlich habe er jedoch dessen Größe erkannt und begriffen, dass der Überlebende als Brücke zwischen Generationen diente. „Die Stimme meines Vaters ertönt nicht nur um der Gerechtigkeit willen, und seine Ruhe hat auch seine Gegner dazu gebracht, ihm aufmerksam zuzuhören“, ergänzte er laut „Ma’ariv“.

An der Festveranstaltung nahm auch der israelische Landwirtschaftsminister Uri Ariel teil. Der israelische Konsul in New York, Danny Dajan, war ebenfalls zugegen.

Von: eh

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