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Per Geheimcode: Mossad sucht Cyberagenten

JERUSALEM (inn) – Der legendäre Auslandsgeheimdienst Mossad geht neue Wege bei der Suche nach Mitarbeitern. Wer sich für die Cyberabteilung interessiert, kann sich durch das Entschlüsseln einer Geheimschrift empfehlen.
Der Mossad sucht Mitarbeiter, die nach Herausforderungen streben
Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad ist bekannt für spektakuläre Einsätze und lebenrettende Aufklärung. Nun sorgt er in Israel mit einer ungewöhnlichen Zeitungsanzeige für Aufmerksamkeit: Zu sehen sind Reihen von lateinischen Buchstaben und arabischen Ziffern, deren Zusammenstellung auf den ersten Blick willkürlich wirkt. Doch wer näher hinschaut, entdeckt dahinter eine Botschaft. Im rechten Teil der Annonce ist über mehrere Zeilen hinweg der englische Satz zu lesen: „Are you ready for a challenge?“ Das heißt: „Sind Sie bereit für eine Herausforderung?“ Diese besteht darin, auch den Rest des geheimen Codes zu entschlüsseln. Das wiederum ist Voraussetzung, um sich bei der Cybereinheit des Mossad bewerben zu können. Die Ausschreibung erschien am Mittwoch, direkt vor dem 68. Unabhängigkeitstag, in der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Unten findet sich das Logo der operativen Cybereinheit des Mossad. Die Lösung kursiert bereits im Internet. Demnach wird der Bewerber als „Agent C“ angesprochen und aufgefordert, bei der Rettung eines entführten Kollegen zu helfen. Doch damit noch nicht genug: Wer den Text entschlüsselt hat, erhalte eine Liste von Aufgaben, die er ausführen müsse. Erst dann könne er sich bewerben, schreibt die ultra-orthodoxe Nachrichtenseite JDN.

Experte: Gute Möglichkeit für Auslese

Die Methode der Stellenausschreibung selbst ist nicht neu, auch der britische Geheimdienst GCHQ hat sie bereits angewandt. Bei Cyberfirmen in aller Welt ist sie mittlerweile üblich, aber die Geheimdienste übernehmen sie erst allmählich. Der israelische Cyberexperte Tal Pavel hält eine solche Annonce für eine gute Möglichkeit, eine Auslese zu treffen: „So wird man nicht mit Lebensläufen überschwemmt, sondern erhält nur Lebensläufe von den Leuten, die wirklich zu einem passen“, sagte er laut JDN. Der Wissenschaftler ergänzte, die Ernsthaftigkeit der Ausschreibung werde bei diesem Verfahren deutlich. „Außerdem kennzeichnet man sich als raffinierte und seriöse Organisation, bei der es sich eine Bewerbung lohnt. In dieser Hinsicht ist diese Anzeige des Mossad sehr gut für die Organisation und zeugt von der Ernsthaftigkeit seiner Absicht, Mitarbeiter zu rekrutieren.“ (eh)

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