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Krebs-Operation: Israelis behandeln Jungen aus Gaza

JERUSALEM / BEIT SCHE‘AN (inn) – Israelische Ärzte haben das Leben eines palästinensischen Jungen gerettet, der an einer komplizierten Tumorerkrankung leidet. Unterdessen durften 23 Kinder aus dem Gazastreifen einen Ausflug in einen israelischen Nationalpark machen.
Die Ärzte der Jerusalemer Universitätsklinik „Hadassah“ helfen Israelis und Palästinensern gleichermaßen
Den dreijährigen Sliman aus dem Gazastreifen plagt ein massiver Tumor, der sich auf seine Wirbelsäule ausgedehnt hat. In der Jerusalemer „Hadassah“-Universitätsklinik haben Ärzte in einer komplizierten Operation den Jungen vor einer Körperlähmung bewahrt, wie die Verteilzeitung „Israel HaJom“ berichtet. In der Brust des Jungen hatte sich ein gutartiger Tumor entwickelt. Zuerst wirkte sich das negativ auf seine Atmung aus. Der Tumor verursachte aber auch eine Anomalie in der Wirbelsäule. Slimans Bewegungsmöglichkeiten schränkten sich stark ein. Letztlich drohte die dauerhafte Lähmung der Beine. Die israelischen Ärzte wanden eine zweistufige Behandlung an: In der ersten Phase „dehnten“ sie das Skelett des Jungen mit Gewichten, um den Tumor überhaupt erreichen zu können. In der sechsstündigen Operation schnitt dann der Chirurg den Tumorteil heraus, der auf die Wirbelsäule drückte. Dabei bestand die Gefahr, neurale Schäden zurückzulassen. Der Chirurg entfernte sowohl den Teil des Tumors, der sich um das Rückgrat gelegt hatte, als auch den Teil, der in das Rückgrat hineingewachsen war. Ein Teil der Wirbelsäule musste auch entfernt werden.

Es gab wenige medizinische Vorbilder

„Das war auch für internationale Standards eine seltene Operation“, sagte der orthopädische Chirurg der Klinik, Jehoschua Schroeder: „Es gibt auf der Welt fast keinerlei medizinische Dokumentation über solch einen Eingriff.“ In Israel sei es die erste Operation dieser Art gewesen. „Tumore im Nackenbereich der Wirbelsäule sind selten bei Kindern“, erklärte Schroeder. Bei den meisten Jungen und Mädchen, die in die Universitätsklinik kämen, erreichten Tumore nicht diese Proportionen. Der dreijährige Sliman, der die Klinik auf seinen eigenen Beinen verlassen konnte, muss sich wegen des restlichen Tumors in seiner Brust einer weiteren Operation unterziehen. Sein Vater bedankte sich bei den Ärzten: „Ihr wart gastfreundlich und hilfsbereit.“ In seinen Augen seien die Ärzte der Hadassah-Klinik Wunderheiler, denen Allah beiseite gestanden habe.

Ausflug in Wohlfühloase

Über die Pessach-Ferien haben indes zwei israelische Hilfsorganisationen 23 Kindern aus dem Gazastreifen eine erholsame Reise ermöglicht. Sie luden die Kinder für einen Tagesausflug in den israelischen Nationalpark „Gan HaSchloschah“ ein, wie das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“ berichtet. Die jungen Palästinenser verließen den Gazastreifen über den Eres-Grenzübergang. Der Nationalpark liegt nahe der Stadt Beit Sche‘an, südwestlich des Sees Genezareth. „Gan HaSchloschah“, was übersetzt „Garten der drei“ bedeutet, zählt laut der amerikanischen Zeitschrift „Time Magazine“ zu den schönsten Orten des Landes. Der Park ist benannt nach drei jüdischen Widerstandskämpfern, die hier im Jahr 1938 getötet wurden. Kern des Parks sind drei zusammenhängende Thermalbecken mit Wasserfällen. Die Hilfsorganisationen hatten den Ausflug mit der Unterstützung der israelischen Regierung geplant. Die Aktion sorgte im Internet für Aufsehen. Die Reaktionen auf der Webseite des beteiligten Verteidigungsministeriums waren überwiegend kritisch. Ein Kommentar lautete: „Ich kann nicht glauben, dass das israelische Militär diese Aktion unterstützt.“ Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums betonte, dass der Ausflug erst nach sorgfältiger Prüfung der Sicherheitsrisiken möglich gewesen sei. (mm)

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