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Solidaritätskundgebung für angeklagten Soldaten

TEL AVIV (inn) – Mehr als 2.000 Menschen haben in Tel Aviv ihre Solidarität mit dem Soldaten bekundet, der einem bereits außer Gefecht gesetzten palästinensischen Terroristen in den Kopf geschossen hat. Gegen den Armeeangehörigen wurde mittlerweile Anklage erhoben.
Kurz vor der Tat in Hebron – den am Boden liegenden Palästinener hat Asaria später mit einem Kopfschuss getötet
Auf dem Rabin-Platz in Tel Aviv haben am Dienstagabend mehr als 2.000 Menschen an einer Kundgebung für Elor Asaria teilgenommen. Sie zeigten ihre Solidarität mit dem Soldaten, der am 24. März einen verwundeten und bereits kampfunfähigen palästinensischen Angreifer in Hebron erschossen hat. Laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ hatten die Organisatoren mit Zehntausenden Teilnehmern gerechnet. Auch die Polizei hatte sich auf eine deutlich größere Menschenmenge vorbereitet. Die Familie des angeklagten Soldaten hatte die Kundgebung organisiert, zusammen mit dem ehemaligen Knessetabgeordneten Scharon Gal (Israel Beiteinu). Dieser erklärte, die Veranstaltung sei nicht politisch. Sie richte sich auch nicht gegen die Untersuchungen der Armee in dem Fall. Vielmehr sei sie als Unterstützung der Israelischen Verteidigungskräfte allgemein gedacht. Dennoch zeigten viele Teilnehmer Banner, mit denen sie Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon attackierten. Dieser hatte das Vorgehen Asarias mehrmals kritisiert. Einige Anwesende bezeichneten den Soldaten als „Helden“. Andere forderten, Terroristen nicht außer Gefecht zu setzen, sondern zu töten. Die Sänger David D‘or und Ejal Golan hatten ihre Zusage für die Kundgebung aufgrund der Brisanz der Angelegenheit in letzter Minute zurückgezogen. „Ich wollte meine Sympathie für die Familie des Soldaten ausdrücken und nicht irgendetwas gegen die Armee oder den Generalstabschef sagen“, erklärte D‘or laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Er habe nicht gewusst, dass diese Veranstaltung „politisch“ sein werde. Gegen den Soldaten Elor Asaria wurde unterdessen am Montag Anklage wegen Totschlags erhoben. Bis dahin war der Name des 20-Jährigen unter Verschluss gehalten worden.

Herzog: „Keine Kampagne gegen Armee führen“

Der Fall hatte für Streit in der Regierung gesorgt. Ja‘alon kritisierte am Montag erneut jegliche Unterstützung für Asaria. „Das macht mir wirklich Sorgen“, sagte der Verteidigungsminister. Er hob die ethische Stärke der Armee hervor und betonte: „Wir sind nicht Da‘esch.“ Dabei benutzte er die arabische Bezeichnung für die Terrormiliz „Islamischer Staat“. Oppositionsführer Isaak Herzog forderte Asarias Familie auf, den Fall nicht in eine Kampagne gegen die Armee zu verwandeln. „Dies ist ein Protest der Rechtsextremen mit dem Ziel, die Werte der Armee zu schwächen. Nicht ohne Grund hat kein Kabinetsmitglied die Veranstaltung besucht.“ Premierminister Benjamin Netanjahu rief am Dienstag zu „Ausgewogenheit“ in der Sache auf. „Als Vater eines Soldaten und als Premierminister möchte ich wiederholen: Die Armee steht hinter ihren Soldaten“, erklärte der Regierungschef. Er sei davon überzeugt, dass die Untersuchungen des Falls verantwortlich durchgeführt würden und das Gericht alle Umstände berücksichtigen werde. (dn)

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