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Ultraorthodoxe demonstrieren gegen Festnahme von Wehrdienstverweigerern

JERUSALEM (inn) – Hunderte von Ultraorthodoxen sind am Montag in mehreren Städten Israels infolge der Verhaftung von Wehrdienstverweigerern auf die Straße gegangen. Bei Zusammenstößen der Demonstranten mit der Polizei wurden zwei Sicherheitsbeamte verletzt und mehr als 40 Haredim wegen Ruhestörung verhaftet.
Haredim demonstrieren in Jerusalem gegen Wehrpflicht für Ultraorthodoxe. (Archivbild)
Die Brennpunkte der Proteste seien in Jerusalem, Aschdod, Hadera und Bnei Brak gewesen, berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. An den Orten haben die Demonstranten unter anderem Straßen blockiert, Müllcontainer und Autoreifen angezündet sowie Polizisten angegriffen. Laut dem Bericht habe die Festnahme mehrerer Jeschiva-Studenten vergangener Woche die Ausschreitungen ausgelöst. Die jungen Haredim waren zum Wehrdienst einberufen worden, hatten sich aber dem Einzugsbefehl widersetzt, was zur Verhaftung führte. Mit einer Textnachricht seien dann Tausende Studenten zu dem Protest aufgerufen worden. „Wir fordern die Abschaffung der Wehrdienstpflicht für Jeschiva-Studenten“, sagte ein Vertreter einer ultraorthodoxen Vereinigung gegenüber der Presse. Ein teilnehmender Student kommentierte den Protest mit den Worten: „Wir können nicht zur Armee gehen. Sie ist ein Platz der Verfehlungen und macht die Torah zunichte. Wir sind gegen die Einrichtung eines Staates. Aus unserer Sicht können die Vereinten Nationen hier regieren.“ Eine extremistische Gruppe Ultraorthodoxer verglich das Eintreten in die Armee mit dem Betreten von feindlichem Territorium. Bis vergangenes Jahr waren die Studenten an ultraorthodoxen Bildungseinrichtungen von der allgemeinen Wehrpflicht ausgeschlossen. Seit dem neu erlassenen Gesetz werden auch Haredim zum Militärdienst einberufen und können bei Verweigerung inhaftiert werden. Die ultraorthodoxe Gemeinde hatte diese neuen Reglungen heftig kritisiert. Im März 2014 waren deshalb rund 300.000 Gläubige auf die Straße gegangen.

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