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Umfrage: Israelis schätzen Deutschland

BERLIN (inn) – Unter Israelis ist die Bundesrepublik beliebt, ebenso wie Kanzlerin Angela Merkel. Palästinenser zeigen sich kritischer gegenüber Deutschland, wünschen sich engere Beziehungen und mehr Unterstützung. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Konrad-Adenauer-Stiftung am Montag in Berlin vorgestellt hat.
Die Israelis schätzen Merkel und Deutschland.

68 Prozent der Israelis bewerteten Deutschland positiv. 81 Prozent wollen eine enge Beziehung zur Bundesrepublik. Damit ist Deutschland unter Israelis das beliebteste europäische Land. Sie schätzen die Deutschen als zurückhaltend, kalt, unpersönlich, aber auch als verlässlich ein. Kanzlerin Merkel ist laut Umfrage ebenfalls überaus beliebt: 70 Prozent haben einen guten bis sehr guten Eindruck von ihr. Etwas mehr als die Hälfte hält den „durchschnittlichen Deutschen“ für einen sehr starken Unterstützer des Existenzrechts Israels. Streng Religiöse bewerten Deutschland weniger gut. Unter Ultraorthodoxen sieht nur ein Drittel Deutschland positiv.
In den palästinensischen Gebieten ist das Ansehen Deutschlands ebenfalls geringer. Die befragten Palästinenser wünschen sich Deutschland zwar als Partner für die eigenen Anliegen – drei Viertel hätten gerne engere Beziehungen. 70 Prozent beantworteten die Frage, ob Deutschland schon heute ein starker Partner sei, aber mit nein. Zum Vergleich: In Israel sagten das nur 40 Prozent.

Deutschland: Kein ehrlicher Partner

Zwei Drittel der Palästinenser gaben an, Deutschland nicht als ehrlichen Partner einzuschätzen. Die Hälfte erklärte, Merkels Widerstand gegen israelische Siedlungen sei nicht ernsthaft. Dennoch findet über die Hälfte der Palästinenser, dass die Deutschen und die deutsche Regierung die politischen palästinensischen Anliegen unterstützen, etwa die Eigenstaatlichkeit. Ein Drittel der Palästinenser schätzt die Kanzlerin negativ ein, ein gleich großer Anteil hatte keine Meinung zum Thema. Knapp die Hälfte befürwortet es, dass Deutschland aufgrund der historischen Verflechtungen enge Beziehungen zu Israel pflegt.
Für die Erhebung der Konrad-Adenauer-Stiftung haben die Wissenschaftler im Dezember des vergangenen Jahres 1.000 Israelis und 1.270 Palästinenser befragt. Anlass ist das 50-jährige Jubiläum diplomatischer deutsch-israelischer Beziehungen im Mai dieses Jahres. Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Hans-Gerd Pöttering, nannte die Ergebnisse in Israel „überraschend positiv“ und betonte, dass lediglich 20 Prozent der israelischen Befragten negativ gegenüber Deutschland eingestellt seien. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass die Bundesrepublik „im Nahostkonflikt als ehrlicher Makler agieren kann“. Er plädierte dafür, dass die Bundesregierung weiterhin vehement für eine Zweistaatenlösung und ein Ende des Siedlungsbaus eintritt.

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