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„Frauen in Führungspositionen“: US-Magazin stellt israelische Politikerin vor

NEW YORK (inn) - Das US-amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek" hat in der aktuellen Ausgabe seinen jährlichen Bericht über "Frauen in Führungspositionen" veröffentlicht. Unter den elf vorgestellten Frauen ist in diesem Jahr auch die israelische Parlamentssprecherin Dalia Itzik. In dem Interview mit dem Wochenmagazin sprach sie unter anderem über ihre Mutter, die als Vorbild für ihre Karriere diente.

„Ich erinnere mich noch an das Trauma meiner Kindheit. Unsere Familie kam Ende der 1950er Jahre aus dem Irak nach Jerusalem. Wir waren acht Kinder und lebten in einem winzigen Zwei-Zimmer-Appartement. Mein Vater war ein Trinker und deshalb teilweise arbeitsunfähig. Also musste meine Mutter die Familie führen. Meine Mutter ist ungebildet, sie kann kaum lesen. Aber sie ist eine sehr starke und beeindruckende Frau. Sie ist von Natur aus intelligent und handelt intuitiv. Sie war das Vobild für meine späteren Ambitionen und meine Karriere“, erzählt Itzik in dem Bericht.

„Zu wenig Zeit für die Kinder“

Viele Jahre arbeitete sie in ihrem Traumberuf als Lehrerin, bevor sie Stellvertreterin von Jerusalems ehemaligem Bürgermeister Teddy Kollek wurde und in die Politik ging. Allerdings fühlte sie sich in diesem Beruf ihren Kindern gegenüber oft schuldig. „Die Politik kostet mich eine Menge Zeit. Wenn du ein guter Vater oder eine gute Mutter sein willst, dann willst du nicht, dass Kindermädchen deine Kinder aufziehen. Ich kenne keine Mutter in der Welt, die sich nicht schuldig fühlt. Du leidest so sehr unter dieser Schuld. (…) Jetzt sind meine Kinder groß und alt genug, um die Sache selbst zu beurteilen. Dann fürchtest du, den Satz zu hören: ‚Mama, du warst nicht da'“, so die Knessetsprecherin. Sie habe manchmal angeboten, aufzuhören, aber die Kinder hätten sie zum Bleiben aufgefordert.

„Der Dienst in der Armee ist nicht alles“

Auf die Frage, ob Israels Außenministerin als Premierministerin verlässlich wäre, antwortete Itzik: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir dieselbe Frage stellen würden, wenn ein Mann das Land führen würde.“ Sie glaube nicht, dass sich die Israelis zum jetzigen Zeitpunkt sicher fühlten, wenn eine Frau Sicherheitsentscheidungen träfe. Die Männer seien alle in der Armee gewesen und entschieden über die wichtigsten Sicherheitsfragen. Die Menschen müssten jedoch davon überzeugt werden, dass es nicht nur um die Frage gehe, ob jemand in der Armee gedient habe. Es gehe auch um Urteilsvermögen und gutes Personal.

Zu den vorgestellten Frauen aus aller Welt gehörten neben Itzik das Supermodel Tyra Banks, die französische Schriftstellerin Mireille Giuliano, die japanische Politikerin Yuriko Koike – die als erste Frau zur Verteidigungsministerin Japans ernannt worden war – sowie die aus dem Irak stammende muslimische Architektin Zaha Hadid.

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