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Juden und Araber demonstrieren gemeinsam

JAFFA (inn) - In Israel gibt es nicht nur Zusammenstöße zwischen Juden und Arabern. Dies zeigte am Donnerstag ein gemeinsamer Protest gegen die geplante Zerstörung eines kleinen Parks im hauptsächlich von Arabern bewohnten Jaffa. Die Stadt Tel Aviv will dort einen Parkplatz und zwei Straßen bauen.

Die Bewohner des betroffenen Stadtviertels Adschami in der Nähe des Mittelmeeres wussten nichts von den Plänen der Stadtverwaltung: „Wie kann es sein, dass solche Aktionen umgesetzt werden, ohne dass die Bewohner etwas erfahren?“, beschwerte sich ein Anwohner laut der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Sie haben hier kein einziges Schild aufgehängt und uns über nichts informiert. Anscheinend wussten sie, dass wir gegen diese Arbeiten sein würden – und das zu Recht.“

Eine weitere Bewohnerin sagte: „Wir haben das Versprechen bekommen, dass dieser Garten uns mindestens die nächsten 30 Jahre dienen wird.“ Deshalb sei die Überraschung der Bürger sehr groß gewesen, als am Mittag aus dem Nichts ein Bulldozer auftauchte und begann, den Park zu zerstören.

Spontaner Protest

Doch nachdem der Bagger etwa fünf Bäume ausgegraben hatte, stellten sich wütende Bewohner vor das Fahrzeug und baten um Aufklärung. An dem Protest waren Juden, Araber und Christen beteiligt.

Der Fahrer „erklärte uns, dass er eine Genehmigung zur Zerstörung des Gartens hätte“, so einer der Demonstranten. „Erst da wurde uns klar, dass es einen Plan gibt, auf Kosten unserer Lebensqualität einen Parkplatz und zwei Fahrstraßen zu errichten. Gar nicht zu reden vom gesetzlichen Aspekt der Angelegenheit, nämlich von Arbeiten weniger als 300 Meter vom Strand entfernt.“

Schließlich erreichten die Demonstranten den verantwortlichen Leiter des Bauprojekts. Die Arbeiten werden für mehrere Tage ausgesetzt. Die Stadt Tel Aviv teilte mit, sie wolle die Behauptungen der Bewohner überprüfen und feststellen, ob etwas zerstört wurde, wo es nicht vorgesehen war. „Auf jeden Fall wurden die Bewohner zu einem Treffen mit Vertretern der Stadtverwaltung eingeladen“, hieß es aus der Stadtverwaltung. „Wir glauben, dass eine Lösung gefunden wird, die zu den Arbeiten passt, die in der Gegend nötig sind.“

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