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Israel gedenkt der gefallenen Soldaten

JERUSALEM (inn) - Am Montagabend hat in Israel der diesjährige Gedenktag für die Gefallenen und die Terror-Opfer (Jom HaSikaron) begonnen. Staatspräsident Schimon Peres sagte bei einer Zeremonie an der Klagemauer, die Existenz des jüdischen Staates sei auch 61 Jahre nach seiner Gründung weiterhin bedroht.

Der Jom HaSikaron wurde mit einer Schweigeminute eröffnet, während der landesweit eine Sirene zu hören war. Zum Auftakt der Zeremonie entzündete die Witwe eines Soldaten, der während der Operation „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen gefallen war, die Gedenkfackel. Seit dem Jahr 1860 sind 22.570 Soldaten und Zivilisten bei Kampfhandlungen getötet worden. Im vergangenen Jahr gab es 133 Tote, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.

„Wir wollen keinen Krieg“, sagte Peres in seiner Eröffnungsansprache. „Aber wenn uns ein Krieg aufgezwungen wird, dann schlage ich unseren Freunden und Feinden vor, wie ein Mann auf der richtigen Seite zu sein, auf unserer Seite, auf der Seite, die immer gewonnen hat und immer gewinnen wird. 61 Jahre lang haben wir jetzt unsere Kinder begraben, und kein Ende ist in Sicht. Dieses Jahr ist unsere Existenz immer noch bedroht. Von nah und fern erheben sie sich, uns zu zerstören – und zu ihrem Erstaunen fürchten wir uns nicht, wir rennen nicht vor dem Kampf weg.“

„Ganz Israel teilt die Trauer der Hinterbliebenen“

An die trauernden Familien gewandt, fügte der israelische Präsident hinzu: „Die hebräische Sprache muss noch die richtigen Worte finden, um den Schmerz in Ihren Augen zu lindern, den Schmerz in Ihrem Herzen, den Sie tragen. Die Worte mögen von Herzen kommen und vielleicht sogar zu Herzen gehen, aber es sind nur Worte. Und Sie gehen zurück nach Hause, und die Worte bringen Ihren lieben Sohn, Ihre wunderbare Tochter, nicht nach Hause. Wir wünschten, dass Sie in dem Wissen Trost fänden, dass ein ganzes Volk, eine ganze Nation, Ihre Tragödie teilt.“

Generalstabschef Gabi Aschkenasi sagte: „Hier vor den Reihen von Steinen, die die Klagemauer bilden, schlägt das Herz des jüdischen Volkes, hier ist die Antwort auf die Gebete der ganzen Nation seit Tausenden Jahren. Ich stehe hier, und neben mir alle Berufssoldaten und Reservisten der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Wir salutieren unseren Freunden, die ihre Leben gegeben haben, damit wir morgen ein weiteres Jahr der Unabhängigkeit feiern können.“

Netanjahu verspricht Einsatz für vermisste Soldaten

Bei einer weiteren Gedenkfeier auf dem Jerusalemer Munitionshügel hielt Premier Benjamin Netanjahu eine Rede. Er gelobte, dass die Regierung keine Mühen scheuen werde, um „die vermissten israelischen Soldaten aufzuspüren und den entführten Soldaten der israelischen Armee Gilad Schalit heimzuholen“.

Den Hinterbliebenen, die an der Zeremonie teilnahmen, sagte Netanjahu: „Der Preis, den wir bezahlt haben und immer noch zahlen, ist unerträglich, ich weiß es. Meine Familie ist auch von Verlust geschlagen worden; Ihr Leid ist mein Leid. Ich empfinde tiefen Schmerz in meinem Herzen und trage mit Ihnen die Erinnerung, die Sehnsucht und die Last des Verlustes.“

Zeremonien auf Militärfriedhöfen

Am Dienstagmorgen um 11 Uhr Ortszeit ertönte erneut in ganz Israel eine Sirene. Diesmal gedachten die Menschen zwei Minuten lang schweigend der Opfer von Kriegen und Terror. An den Militärfriedhöfen finden im Laufe des Tages verschiedene Zeremonien statt. Mit Sonnenuntergang geht der Gedenktag direkt in den israelischen Unabhängigkeitstag (Jom Ha´Atzmaut) über.

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