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Frauenquote im Parlament: Israel fällt weltweit auf Platz 83

GENF (inn) - Israel liegt mit seinen 14,2 Prozent Frauen im Parlament weltweit nur auf Platz 83. Bis zum vergangenen November belegte es immerhin noch den 74. Platz auf der Liste der Interparlamentarischen Union (IPU).

Ruandas Parlament hat mit 48,8 Prozent die weltweit höchste Frauenquote, gefolgt von Schweden und Finnland. Acht der 188 aufgelisteten Staaten haben keine weiblichen Abgeordneten und teilen sich somit den 135. Platz, darunter Saudi-Arabien und Oman.

Mit Platz 83 erreichte Israel diesmal den niedrigsten Stand, seitdem die IPU vor zehn Jahren begann, solche Ergebnisse im Internet zu veröffentlichen. Die IPU (Genf) ist eine internationale Vereinigung von Parlamenten, die weltweit Frieden, Demokratieverständnis und Menschenrechte wahren und fördern will.

Selbst Angola (Platz 79), Kasachstan (75), Äthiopien (47) und Tunesien (42) liegen vor Israel. Der Irak belegt mit 25 Prozent Platz 33. Deutschland landet mit 31,6 Prozent auf Platz 17, die USA auf Platz 71.

Trotz dem Ergebnis ist die Zahl der Frauen im israelischen Parlament gestiegen: bis 1999 waren es zwischen sieben und zwölf, 1999 bekamen 14 Frauen einen Sitz und 2003 schon 18. Allerdings landete Israel 1999 mit seinem Ergebnis trotz allem noch unter den 40 ersten Plätzen.

Der scheidende Vorsitzende des Knesset-Komitees für die Stellung der Frau, Gideon Sa´ar, erklärte, dass immer mehr Staaten Parlamentssitze für Frauen gesetzlich festlegen. Erst kürzlich habe Spanien ein Gesetz verabschiedet, das mindestens je 40 Prozent der Kandidaten beider Geschlechter in einer Partei fordert.

Ein Gesetzesentwurf in der Knesset schlägt nun vor, finanzielle Anreize für Parteien zu schaffen, um ihre Frauenquote zu erhöhen. Sa´ar dagegen sprach sich vergangene Woche für eine ähnliche Gesetzeslösung wie in Spanien aus. „Sagen wir ein Drittel“, schlug er als Mindestquote vor. Um Streit mit den ultra-orthodoxen Gruppen zu vermeiden, könnte jede Partei diese Regelung verweigern. Aber vermutlich würden die nicht-religiösen Parteien dies nicht für sich in Anspruch nehmen, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“.

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