Die Studie zeigte, dass die amerikanischen Juden weiterhin den Irak-Krieg ablehnen. Ein Drittel der Befragten bescheinigte den jüngsten Militäroperationen allerdings positive Effekte. Im Jahr 2006 stimmten 66 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass „der Irak nie zu einer stabilen Demokratie wird“. In diesem Jahr vertraten 76 Prozent diese Meinung.
Annähernd 60 Prozent der Teilnehmer äußerten sich tief besorgt über das iranische Atomprogramm. Der Anzahl der Juden, die eine militärische Aktion befürworten sank allerdings um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 35 Prozent. Die Anzahl der Gegner stieg von 54 auf 57 Prozent.
Die Annapolis-Konferenz, die Ende November in den USA stattfand, hat die Einstellung der amerikanischen Juden bezüglich eines nahenden Friedens nicht beeinflusst. In diesem Jahr waren 55 Prozent der Meinung, dass es keinen Frieden geben wird, ein Jahr zuvor vertraten 56 Prozent diese Ansicht.
Fast zwei Drittel gaben an, dass Israel keine Kompromisse mit den Palästinensern eingehen sollte, die den Status von Jerusalem betreffen. Die Mehrheit der Befragten glaubt, dass „die Araber nicht das Ziel haben, die besetzten Gebiete zurückzuerhalten, sondern vielmehr Israel zerstören wollen“.
Die Studie zeigte, dass der Irak-Krieg für die amerikanischen Juden nicht die dringlichste politische Frage darstellt. Für lediglich 16 Prozent ist er ein Problem. Im Gegensatz dazu beobachten 23 Prozent die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung mit Sorge. Damit setzen die amerikanischen Juden andere Prioritäten in ihrem Leben als ihre nichtjüdischen Landsleute. Laut einer Studie des Nachrichtensenders „CBS“ und der Tageszeitung „New York Times“ sorgen sich ein Viertel der US-Amerikaner wegen des Irak-Kriegs und nur 12 Prozent wegen der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt.
Bei den kommenden Präsidentschaftswahlen wollen die Demokraten unter den Juden Hillary Clinton unterstützen, während die Republikaner den ehemaligen Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, bevorzugen.
Die Anzahl der Juden, die angaben, einer Gemeinde anzugehören, sank von 53 Prozent im Jahr 2006 auf heute 50 Prozent. Diese Entwicklung setzt den Abwärtstrend der vergangenen Jahre fort.