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„Für gottesfürchtige Menschen in Regierung“: Siedler ändern Gebet

SA-NUR (inn) – Die Bewohner der von der Räumung bedrohten Siedlung Sa-Nur haben das „Gebet für das Wohlergehen des Staates“ abgeändert. Sie bitten Gott jetzt um gottesfürchtige und wahrhaftige Menschen an der Spitze der Regierung.

An jedem Schabbat beten Juden in der Synagoge für den Staat. In dem Gebet heißt es: „Sende Dein Licht und Deine Wahrheit an seine Vorsteher, Minister und Ratgeber“. Doch die meisten Bewohner der Ortschaft Sa-Nur in Samaria beten jetzt: „Stelle an seine Spitze tüchtige, gottesfürchtige und wahrhaftige Leute, die nicht auf Gewinn bedacht sind“.

Jaron Adler geht bei seinem Gebet sogar noch weiter: „Schütze den Staat vor seinen Vorstehern, Ministern und Ratgebern“. Er gehörte zu denjenigen, die Sa-Nur wieder aufbauten, nachdem die Ortschaft zu Beginn der „Intifada“ verlassen worden war.

Am Montag nahm Adler mit vielen Bewohnern und Gästen an der Grundsteinlegung für ein neues Viertel in der Siedlung teil. In der Nähe wird zudem eine neue Synagoge errichtet. Ferner haben die Bewohner 72 Palmsetzlinge eingepflanzt. „Die Dattelpalme bringt erst nach Jahren Frucht“, erklärte ein Siedler. „Ihre Wurzeln sind als besonders stark bekannt – wie wir, die Bewohner des Ortes.“

Sa-Nur war ursprünglich eine Künstler-Gemeinde. In den ersten Jahren der so genannten „Intifada“ wurde sie von ihren Bewohnern verlassen. Später siedelten sich vorübergehend Vertreter der chassidischen Chabad-Bewegung dort an. Vor etwa 20 Monaten kamen mehrere religiöse zionistische Familien. Heute leben 26 Familien in Sa-Nur. Unter den Neuzugezogenen ist auch der Knesset-Abgeordnete Arieh Eldad (Nationale Union) mit seiner Familie.

Wie der Informationsdienst „Walla“ berichtet, kam zuletzt die Familie Asarja. Als Grund für den Umzug nennt der Vater, Amos, „das Terrordreieck, das entstehen wird, wenn – was Gott verhüten möge – Sa-Nur geräumt wird. Wir sind der Keil zwischen Tulkarm, Dschenin und Nablus“. Er fügt hinzu: „Bereits vor einem Jahr wollten wir hierher ziehen, aber es gab weder Häuser noch Geld, um die Häuser zu renovieren. Wir haben 13.000 Schekel (etwa 2.300 Euro) investiert, um eines der Gebäude zu renovieren. Das ist jetzt unser Haus.“

Asarja wendet sich gegen die verbreitete Vorstellung, die Siedler wollten bei der Räumung Gewalt anwenden: „Am Tag der Räumung werden hier 10.000 Menschen sein. Sie werden nicht gewaltsam sein. Sie werden einfach hier sein. Man kann eine solche Masse nicht beseitigen.“

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