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Film „Paradise Now“ gewinnt Golden Globe

LOS ANGELES (inn) – Der palästinensische Film „Paradise Now“ über zwei Selbstmordattentäter hat einen „Golden Globe Award“ gewonnen. Damit erhöht sich die Chance, dass der umstrittene Film auch einen Oscar gewinnt.

Der Filmemacher Hany Abu-Assad nahm am Montagabend in Los Angeles den Preis für den besten ausländischen Film entgegen. „Ich bin überrascht, dass wir gewonnen haben“, sagte er gegenüber Journalisten, „aber ich finde nicht, dass mein Film kontrovers ist. Er zeigt lediglich etwas von einer anderen Seite, um das wir uns alle Sorgen machen.“ Er habe zeigen wollen, warum zwei scheinbar einfache Mechaniker bereit seien, sich selbst und andere zu töten. „Das ist Kino. Kino zeigt einem verschiedene Betrachtungsweisen auf“, fügte er hinzu.

Abu-Assad erzählt in „Paradise Now“ die Geschichte von zwei jungen Palästinensern, die dazu auserkoren wurden, ein Selbstmordattentat in Tel Aviv auszuführen. Im Februar 2005 erhielt der Film den Publikumspreis bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Einige Kritiker sind jedoch der Meinung, dass der Regisseur dem Zwiespalt zwischen Parteinahme und Schuldzuweisung nur teilweise gerecht wird. Weil die Folgen eines Attentats ausgeklammert wurden und die Protagonisten als sympathisch beschrieben würden, werde ein einseitiges Bild gezeichnet.

Abu-Assad drehte in Nablus. Sein Agent für Drehorte wurde kurzfristig von einer palästinensischen Gruppe entführt. Es sollte eine Drohung dagegen sein, dass sein Film zu kritisch wird. Der Regisseur lebt derzeit in Holland, will jedoch laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ nach Hollywood ziehen.

In seiner Dankesrede sprach er sich für einen palästinensischen Staat aus. Der „Golden Globe“ sei eine „Anerkennung dafür, dass die Palästinenser Freiheit und Gleichheit verdient“ hätten.

Chance auf Oscar?

Der „Golden Globe“ ist nach dem Oscar einer der begehrtesten Filmpreise. Am 31. Januar entscheidet sich, ob der palästinensische Film auch als bester ausländischer Film für den „Academy Award“ nominiert wird. „Paradise Now“ wäre der erste palästinensische Film, dem dies glückte. Die Verleihung des Oscars findet am 5. März statt.

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