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Telegramm Himmlers an Jerusalemer Großmufti wiederentdeckt

In einem Telegramm von 1943 wünschte SS-Reichsführer Himmler dem Jerusalemer Großmufti Al-Husseini Glück im Kampf gegen Juden. Das Dokument hat die Israelische Nationalbibliothek neu veröffentlicht.
Stand der Ideologie der Nationalsozialisten nahe: Al-Husseini

JERUSALEM (inn) – In Israel ist ein weiteres Dokument veröffentlicht worden, das die Verbindung von Nazideutschland und Muslimen belegt. Die Archivabteilung der Israelischen Nationalbibliothek hat am Mittwoch ein Telegramm präsentiert, das der Leiter der Schutzstaffel Heinrich Himmler an den Jerusalemer Großmufti Amin al-Husseini im Herbst 1943 gesandt hatte.

In dem Telegramm beschreibt Himmler das „Weltjudentum“ als den gemeinsamen Feind. Die Nationalsozialisten hätten „schon immer mit besonderer Sympathie den Kampf der freiheitsliebenden Araber, vor allem in Palästina, gegen die jüdischen Eindringlinge verfolgt“. Der Kampf gegen die Juden bilde die gemeinsame Grundlage. Das Schreiben endet mit dem Wunsch „für die glückliche Durchführung Ihres Kampfes bis zum sicheren Endsieg“.

Foto: Israelische Nationalbibliothek
Foto: Israelische Nationalbibliothek

Historischer Anlass

Anlass des Schreibens ist der Jahrestag der „unseligen Balfour-Deklaration“ am 2. November. Mit diesem Dokument hatte die britische Regierung 1917 der zionistischen Bewegung eine Heimstätte in Palästina zugesagt.

Al-Husseini befand sich damals in Berlin. Den Jahrestag der Balfour-Erklärung nutzte er, um dort vor muslimischen Immigranten gegen Juden zu hetzen. Chen Halul von der Nationalbibliothek erklärte der israelischen Tageszeitung „Ha’aretz“ den weiteren Werdegang des Dokumentes: Nach dem Krieg beschlagnahmte es die amerikanische Armee. Dann kam es in den Besitz eines Kämpfers der Haganah, des Vorläufers der israelischen Armee. Dieser wiederum übergab es der Nationalbibliothek.

Erst vor wenigen Wochen hätten Mitarbeiter der Einrichtung das Dokument neu kategorisiert, als sie nach Material zur Balfour-Erklärung suchten. Am Mittwoch veröffentlichte Halul das Dokument auf dem Blog der Bibliothek. Um eine Neuentdeckung handelt es sich jedoch nicht, notiert die Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“: Bereits im Jahr 2008 zitiert der Jurist Tilmach Tarach es in seinem Buch „Der ewige Sündenbock. Israel, Heiliger Krieg und die ‚Protokolle der Weisen von Zion’“.

Al-Husseini entstammte einer einflussreichen Jerusalemer Familie. Die Briten ernannten ihn aus politischen Gründen zum Mufti von Jerusalem. Ab den 1930er Jahren suchte Al-Husseini die Nähe zum NS-Regime. Im Zweiten Weltkrieg floh er vor den Briten, kam nach Berlin und lebte dort von 1941 bis 1945. In dieser Zeit arbeitete er eng mit dem Nazi-Regime zusammen.

Von: df

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2 Antworten

  1. Das Bild ist ein sehr offensichtlicher Fake:
    Die mit Schreibmaschine geschriebene Nachricht überdeckt die vorgedruckte Schrift vollständig – im Original würde die vorgedruckte Schrift zumindest hinter den Buchstaben zu sehen sein.

    2
    1. @Leser: ahaa, noch so ein „Faktenchecker“. Da Sie vermutlich nicht alt genug sind, um das zu wissen: Telegramme kamen nicht aus dem Drucker. Die kamen auf einem schmalen Papierstreifen aus dem „Ticker“ (Typendrucktelegrafen), wurden dann von einem Mitarbeiter mit der Schere in Teile zerschnitten und auf das Fornular aufgeklebt. Und damit auch teilweise über vorgedruckte Schrift. … Aber egal, Sie wissen es bestimmt besser.

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