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Gedenken an Gottes Heilstaten

An Heiligabend beginnt in diesem Jahr nicht nur Weihnachten, sondern auch das jüdische Chanukkafest. Sowohl Christen als auch Juden erinnern dabei an Gottes Wunder. Und es gibt auch eine musikalische Verbindung.
Kinder erhalten zu Chanukka nicht nur Geschenke, sie erfreuen sich auch an den Sufganiot

„Chanukka, Chanukka, so ein schönes Fest“, singen jüdische Kinder in diesen Tagen. Sie feiern die Wunder, die Gott vor mehr als 2.000 Jahren getan hat. Damals hatten Hellenisten den Jerusalemer Tempel erobert und dem griechischen Hauptgott Zeus geweiht. Juden durften nicht mehr die Torah studieren, den Schabbat halten oder ihre Söhne beschneiden. Viele passten sich dem Zeitgeist an, doch es gab auch Juden, die den Götzendienst nicht guthießen und um ihren Glauben kämpften.

Die Widerstandskämpfer versteckten sich in den Bergen und sammelten sich um einen Mann namens Jehuda Makkabi (Judas Makkabäus). Obwohl die Makkabäer in der Unterzahl waren, konnten sie im Jahr 165 vor der Zeitrechnung den Tempel zurückerobern. Am 25. Tag des Monats Kislew weihten sie das Heiligtum wiederum dem Gott Israels.

Dort stießen sie auf ein neues Problem. Der Rabbiner Jehoshua Ahrens schilderte es am 4. Advent in einem ZDF-Fernsehgottesdienst in der Kreuzeskirche Essen: „Die Menorah, das ewige Licht, wäre beinahe erloschen. Es gab nur noch eine Flasche reines, heiliges Öl für einen einzigen Tag. Und da geschah das Wunder: diese eine Flasche, für den einen Tag, brannte acht Tage lang, bis das neue Öl fertig war.“

Das hebräische Wort „Chanukka“ bedeutet „Einweihung“. Juden feiern also die Wiedereinweihung des Tempels nach der Entweihung durch die Hellenisten. Wegen des Ölwunders zünden sie an einem Leuchter acht Tage lang jeden Abend ein Licht mehr an. Der Chanukkaleuchter, die Chanukia, hat neun Arme. Die neunte Kerze ist der „Schamasch“ (Diener), mit dessen Hilfe die anderen Lichter entzündet werden. In diesem Jahr beginnt das achttägige Fest an Heiligabend.

Das Wunder bekannt machen

Zum Lichtzünden gehört eine bestimmte Liturgie. Sie wird eingeleitet mit dem Segensspruch: „Gepriesen seist Du, Herr, unser Gott, der uns durch Seine Gebote geheiligt hat und uns geboten hat, das Chanukka-Licht zu zünden.“ Weiter heißt es: „Diese Kerzen zünden wir an wegen der Wunder und der Wundertaten und der Heilstaten und der Kriege, die Du unseren Vätern getan hast – in jenen Tagen und in dieser Zeit.“ Zum Lichtzünden ist grundsätzlich jeder Jude verpflichtet. Die Chanukkia soll an einem Fenster stehen, damit das Wunder bekannt gemacht wird. Auch heute rechnen gläubige Juden damit, dass Gott auf wundersame Weise in ihren Alltag eingreift.

Chanukkaleuchter im Jerusalemer Stadtviertel Mea Schearim Foto: Israelnetz/mh
Chanukkaleuchter im Jerusalemer Stadtviertel Mea Schearim

Das Ölvermehrungswunder inspirierte die Juden zu den Speisen, die sie an Chanukka bevorzugt essen. Beliebt sind Sufganiot (Krapfen) und Latkes (Kartoffelküchlein). Während des Festes wird normal gearbeitet. Nur die Kinder in Israel haben Ferien, für sie gibt es auch Geschenke.

Der Komponist Georg Friedrich Händel hat die Begebenheiten, die dem Fest zugrundeliegen, in seinem Oratorium „Judas Makkabäus“ vertont. Weltbekannt wurde die Melodie zum Triumphlied „Seht, er kömmt, mit Preis gekrönt“. Damit begrüßen die Sänger den siegreichen Helden Judas Makkabäus.

Heute singen Christen auf diese Melodie das Adventslied „Tochter Zion, freue dich“. Doch auch das hebräische Chanukkalied „Havah narimah“ hat sich die Melodie angeeignet. Es beginnt mit den Worten: „Auf lasst uns erheben eine Standarte und eine Fackel. Lasst uns hier gemeinsam singen das Chanukka-Lied. Makkabäer sind wir, unser Banner ist hoch erhoben. Gegen die Griechen haben wir gekämpft, und der Sieg ward unser!“

Von: Elisabeth Hausen

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